Budapest Régiségei 22. (1971)

TANULMÁNYOK - Holl Imre: Középkori kályhacsempék Magyarországon : 2. közlemény 161-207

rung der in der Werkstätte gebrauchten Kacheltypen vom Töpfermeister selbst hergestellt. Sämtliche vorgeführten Typen haben einen einfachen Leisten­rahmen, mit einer einzigen Ausnahme sind sie zum unteren Teil der Öfen erzeugte viereckige Kacheln aus gräulich weißer Scherbe, jedoch fast von sämt­lichen finden wir auch solche, die aus einem Mate­rial von gräulichrosa Farbe sind. Die Wahl unter den zwei Materialien seheint die Farbe der zur Anwendung gekommenen Glasur entschieden zu haben: der warmen gelblichen und braunen Farbe passte die rosafarbige Scherbe, die kalte zitronen­gelbe und grüne Bleiglasur hingegen gab über einer weissen Scherbe eine feurigere Farbe. 16 Typus 5 : Quadratische Kachel, der hervor­ragende Wappenschild ist geviert, abwechselnd mit sieben Schnitten und dem böhmischen Löwen. Ihr Bruchstück mit grünlichgelber Glasur ist uns nur aus dem Schloss von Nyék bekannt. (Br: 26,5 cm, Rumpf: 11 cm, Abb. 125). Typus 6: Quadratische Kachel, über dem mit zwei Balken und drei Sternen gevierten Wappen­schild Helm mit stilisierter Helmdecke, als Helmzier mit Pfauenfeder und Krone. Das Wappen der Familie Cillei. Der Typ kann bisher nur auf Grund der aus dem Schlosse zu Nyék zum Vorschein gekommenen Bruchstücke (H: ergänzt 26,5 cm., Abb. 126) der etwa 8—9 gelben bzw. grünlichgelb glasierten Exemplare rekonstruiert werden. Typus 7 : Quadratische Kachel, in dem gevier­ten Wappenschild wechseln die sieben Schnitte mit dem böhmischen Löwen. Die Form des Schildes wird nur durch die aus dem Grunde sich hervor­hebende dünne Linie angegeben. Die Bruchstücke der aus dem Budaer Schloss stammenden vier Exemplare sind mit gelber (Abb. 127), zitronen­gelber, grünlichgelber bzw. brauner Glasur bekannt. (H: 25,5 cm, Br: 25,2 cm). Dem Bruchstück des letzteren rechtwinkelig angebaut, kommt der Typus 8 vor. Typus 8 : Kachel von halbiertem Masse, die Verzierung eine Märchengestalt mit Fischschwanz. (Ihre bisherigen Fragmente genügen nicht zur Rekonstruktion.) Typus 9 : Quadratische Kachel, ihre Verzierung ist nur der auf Grund der Kopien bekannte links­gewendete Helm mit Helmzier. Ihre Bruchstücke kamen aus dem Budaer Schloss mit eisenoxydhalti­ger brauner Glasur, aus dem Schloss von Nyék mit grünlichbrauner Glasur überzogen zum Vor­schein (Abb. 128). Typus 10: Quadratische Kachel, auf dem sich hervorhebenden, gevierten Wappenschild wechseln die Schnitte und der böhmische Löwe. Die Eintei­lung und die Masse stimmen mit dem Typus 5 überein, jedoch ist die plastische Ausführung der Löwen von abweichendem Stil. Aus dem Budaer Schloss ist nur ein dunkelgrün glasiertes, aus rosafarbener Scherbe gefertigtes Exemplar zum Vor­schein gekommen (H: 26 cm, ergänzt, Br: 26 cm, Abb. 129). Typus 11 : Quadratische Kachel, ihr Muster kam auf Grund des Abdruckes des Typus 9 zu­stande, darum sind ihre Teilformen um 20% kleiner und auch ihre Plastik flächer als jene. Ihre Verzie­rung ist an der Krone eines (heraldisch nach links gewendeten) geschlossenen Helmes der Adlerflügel des böhmischen Wappens, an beiden Seiten das Zeichen des Drachenordens. Aus dem Budaer Schloss kamen mit goldgelber (Abb. 130—131), zitronengelber, grünlichbrauner, bräunlichgrüner bzw. dunkelgrüner Glasur bedeckt die Bruchstücke von etwa 17 Exemplaren zum Vorschein; das eine Exemplar ist aus nichtglasierter, gräulichweißer Scherbe bräunlichrot Bemalt (H: 21,7 cm, Br: 22 cm, Rumpf : 11 cm). Typus 12: Quadratische Kachel, ihr Muster ist auf Grund des Abdruckes des Typus 10, zum Teil neugeformt hergestellt worden. Im gevierten Wap­pen ist die Gestalt der böhmischen Löwen ver­schwommener, stellenweise von primitiverer Zeich­nung. Aus dem Budaer Schloss sind uns die Stücke von etwa 14 Exemplaren in goldgelber (Abb. 132), zitronengelber, brauner bzw. grasgrüner, glasierter Ausführung bekannt (H: 23 cm, Br: 22,5 cm). Typus 13: Eckkachel von halbiertem Masse mit einem dem Luxemburger Wappen des Königs Sigismund entnommenen, sieh bäumenden Löwen. Sie wurde mit dem verbesserten Negativ des der Gruppe II angehörenden Typus 4 hergestellt (die Zeichnung der Mähne weicht ab). Aus dem Budaer Schloss kamen an den Typus 12 angebaut zwei Exemplare zum Vorschein (Abb. 134, H: 22 cm, Br: 12 cm). Typus 14: Konkav gebogene Gesimskachel, an beiden Seiten ohne Berahmung. Die Verzierung bildet ein nach rechts laufender Hase, dahinter eine Blumendekoration. Aus dem Budaer Schloss kamen mit erbsengrüner (Abb. 135), goldgelber, zitronengelber, grünlichbrauner, sowie grüner Glasur bezogen 5 Exemplare zum Vorschein (H: 11,4 cm, Br: 12,8 cm, Rumpf: 10,8 cm). Ihrer Ausbildung nach dürfte man sie nur in gleicher Ebene nebenein­ander verwendet haben, sie bildeten also das Sockel­gesims des unteren Teiles des Ofens. Die bisher kennengelernten 14 Kachelarten konnten nicht Öfen mit gleichem Aufbau angehört haben. Es hätte keinen Sinn gehabt aus den gevier­ten ungarisch-böhmischen Wappen viererlei, ihrer Gesamtwirkung nach auch den gleichen Charakter aufweisende Kacheln zu benützen, da das Ziel durch die Benützung verschiedener Muster das Erreichen einer je mannigfaltigeren, je reicheren Gesamtwirkung war. Zu den ersten Öfen der Werk­stätte gehörte wahrscheinlich die Kachelserie der Typen 1—6, 9 und vielleicht des Typus 14. Später dürften die Negative der Typen 5 und 9 zugrundege­gangen sein, zum Ersatz des Verlustes wurde ein neues Negativ geformt (dies wurde bereits ein Spiegelbild, statt der plastischen Anwendung des Wappenschildes wurde bloss eine Linienzeichnung hergestellt (Abb. 127)). Statt des Typus 5 wurde auch noch eine andere Kachel gefertigt (Typus 10), wahrscheinlich durch das Ausschneiden eines neuen 197

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