Budapest Régiségei 20. (1963)

ANYAGKÖZLÉSEK - Holl Imre: Középkori cserépedények a budai Várpalotából 335-394

Stellung des Steinzeuges oder die bereits einge­führte Majolikatechnik, all das konnte in diesen Gegenden die hohen Ansprüche der Käufer zufrieden stellen, es gewährte sogar große Möglichkeiten für die Ausfuhr. Die Budaer Töpferei erlangt in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts den Grad ihrer Entwicklung, daß sie nicht nur einfaches Ge­schirr für den Haushalt, sondern auch Prunk­keramik zu erzeugen befähigt war. Im Fund­material des Palastes konnten wir bisher drei Gruppen (wahrscheinlich Erzeugnisse von drei verschiedenen Werkstätten) unterscheiden: I. Aus weißem — in einzelnen seltenen Fäl­len gelb gebranntem — gut geschlämmtem Ton hergestellte Becher und Schüssel; II. mit weißer Engobe überzogene Becher und Schüsseln aus rot gebranntem Ton; III. Majolikagefässe aus der Hofwerkstätte von Buda. Die meisten Exemplare — Scherben von etwa 27 Stücken — sind bisher aus der ersten Gruppe vorhanden und vertreten ihrer Form nach vier Typen. Am häufigsten sind die ihrem Rand zu sich bogenförmig verbreiternden Becher mit schräg nach innen stehendem Rande. Die äußere Fläche, den ganzen Gefäßkörper bedeckt die Stempelverzierung, die mit der Form und dem Muster nach verschiedenen Stempeln angefertigt wurden. Auf je einem Becher sind sogar 3—6 verschiedene Stempel­muster zu finden, die in waagrecht umlaufen­den oder schräg nach oben geführten Reihen angebracht sind und oft tritt in jeder Reihe ein, anderes Stempelmuster auf. 25 Einzelne Becher führen auf der Schulter oder in ihrer Mitte auch eine mit Muster angeklebte plasti­sche Erdbeerenverzierung (Abb. 46—47). Der zweite seltener vertretene Typ ist der hohe Walzenbecher mit eingeschnittenem Stand­ring und spiralförmig nach oben geführten Stempel- und Erdbeerverzierungen (Abb. 49). Zum dritten, häufigeren Typ gehören die Fußbecher mit betontem Standring, am Rande mit eingeschnittener Verzackung; der abge­rundete Körper läuft in trichterförmigen glat­tem Rand aus. An ihrer Seite ist ein nach oben gebogener und ein wenig sich verbreiternder Henkel, in der Mitte sind aufgeklebte, plasti­sche Erdbeeren angesetzt (Abb. 50), auch sind angeklebte plastische Dornen, in einzelnen Fällen außerdem noch Stempelverzierungen anzutreffen (Abb. 51). Die vierte Form stellt die seltener vorkom­mende Schüssel dar, mit einem waagrechten flachen Rand an der senkrechten niedrigen Seitenwand. Den oberen Teil des Randes und den Boden der Schüssel bedeckt eine in kon­zentrischen Ringen kreuzförmig dicht zueinan­derstehende Stempel Verzierung (Abb. 52). Auf zwei nur in Bruchstücken zum Vorschein ge­kommenen Schüsselrändern befindet sich ein in gotischen Minuskeln geschriebener, sich wiederholender eingestempelter Text: av. ma­ria (Abb. 53), in grüner Glasur auf einem, in gelber Glasur am anderen Exemplar, die bloß die Innenseite und den Rand der Schüssel bedeckt. In dieser Gruppe kam bisher nur das Bruchstück eines weißen und eines gelben un­glasierten Exemplars zum Vorschein (Abb. 54), alle anderen sind außen und innen mit Blei­glasur überzogen. Die äußere Glasur ist zu­meist von hellgrüner Grasfarbe, innen wurden die Becher hingegen bei diesen Exemplaren mit gelber Glasur überzogen (nur in einem Falle fanden wir innen eine violettbraune Glasur); nur ein Paar Exemplar sind außen gelb, innen grün oder sie sind innen and außen mit dersel­ben Farbe überzogen. Die aufgeklebten Erd­beer- und Dornenverzierungen, sowie die ein­gedrückten Stempelmuster sind äußerst man­nigfaltig (an den bisherigen Funden sind es etwa fünfzigerlei), wenn sich auch auf einem Exemplar zuweilen sechs verschiedene Muster befinden, sind nur zwei solche Becher vorhan­den, an welchen sich dasselbe Stempelmuster wiederholt. Die Muster wurden wahrscheinlich mit winzigen Stempeln erzeugt, die aus Holz geschnitzt waren; bei manchen Stücken ist noch gut zu sehen, daß der Töpfer beim Ein­drücken des Stempels auf der inneren Seite des Bechers einen Gegendruck mit seinem Finger ausgeübt hat. Die in die zweite Gruppe gehörende Prunk­keramik kam im Fundmaterial des Palastes bisher nur in zwei Exemplaren vor. Den rot gebrannten, gemagerten Ton, aus dem sie hergestellt sind, hat man mit weißer Engobe überzogen. Die bei der vorherigen Gruppe be­schriebene sich aufwärts verbreiternde Becher­form ist auch hier zu beobachten, an der Seite mit sechs verschiedenen Mustern, über der Engobe außen und innen mit grüner Blei­glasur (Abb. 78). Eine weitere Form vertritt eine Schüssel mit schräger, hoher Seitenwand und schrägem, flachem Rand. Drei von den eingestempelten Mustern, die den Rand und den inneren Teil bedecken, kommen auch am vorhererwähnten Becher vor. Die äußere Wand der Schüssel ist mit senkrechten Rillen verziert. Die dritte Gruppe der Prunkkeramik von Buda ist unter den Erzeugnissen der königli­chen Majolikawerkstätte zu finden. Die Rolle und die verschiedenen Erzeugnisse der Hof­werkstätte des Königs Matthias wurde in einer ausführlichen Abhandlung bereits beschrieben und veröffentlicht, 26 hier wollen wir nur einige solche Stücke zeigen, die zur Bewertung der oben beschriebenen Gruppe I und II unentbehr­lich sind. Einen Teil des Gefäßmaterials, das zur Majolikawerkstätte zu knüpfen ist, bilden Trinkbecher. Der Form nach begegnet uns auch hier der erste Typ, der trichterförmige, 391

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