Budapest Régiségei 19. (1959)

JELENTÉSEK - Holl Imre: Jelentés a nyéki kastélyépületek területén 1956-ban végzett hitelesítő ásatásról 273-290

I. BOLL BERICHT ÜBER DIE IM JAHRE 1956 IM GEBIET DER SCHLOSSBAUTEN ZU NYÉK VORGENOMMENEN AUTHENTIFIKATIONSGRABUNGEN Sándor Garády war von 1931 bis seinem 1944 erfolgten Tod ohne Unterbrechung an der Erforschung des in den Bergen von Buda liegenden Schlosses und Wildgartens zu Nyék tätig. Zuerst gelang es ihm die Kirche und einen Teil des Friedhofs der Siedlung zu erschließen. Danach stieß er auf das mit Nummer I. ge­merkte Schloßgebäude, und identifizierte es anhand seiner Funde mit dem im Renaissance­stil erbauten Jagdschloß, das laut den Quellen von Matthias und Wladislaw II. errichtet wur­de. Zwischen 1938—42 legte Garády den mit Nummer II. angegebenen Schloßbau frei. Seine Forschungsergebnisse wertete er in seinen Arti­keln von damals nur ganz kurz ; die Publikation der vollständigen Freilegung ward ihm vom Tod verwehrt. Nachdem die Grabungsnotizien nicht erhalten sind und die genauen Fundum­stände des zutagegekommenen Materials größ­tenteils unbekannt sind, unternahmen wir in 1956 eine kleinere Ausgrabung zwecks Au­thentisierung. Wir bezweckten damit einerseits eine Ergänzung der Beobachtungen Garádys, andererseits wollten wir aber auch feststellen, zu welchem Maß die in der unmittelbaren Umgebung der Bauten geführten Ausgrabungen die Kulturschichten erschöpft hatten. Schloßbau Nr. I. Im Verlauf der Authentifikationsgrabungen zogen wir einen Sondiergraben vor der Südias­sade des mit Nummer I. angegebenen Ostbaus (Abb. 2.). Aus den Schichtungen stellte sich heraus, daß in der nächsten Umgebung des Gebäudes die mittelalterliche Schicht erschlos­sen ist und die gegenwärtige Schicht stellen­weise bereits tieferliegt als die des Mittelalters. Eine frühere Kulturschicht fanden wir hier nicht vor. Mit dem in der ganzen Breite des unter Nr. VII. angegebenen Baumes gezogenen Sondier­graben begaben wir uns unter das auch heute erhaltene unberührte Fußbodenniveau. Sein Belag besteht aus unglasierten rhombusforan­gen Ziegeln von der Größe von 19x19 cm. Ähnliche, jedoch glasierte Stücke, hat Garády in der Aufschüttung in großer Menge gefun­den. Letztere gehörten zum Fußbodenbelag der Obergeschoßräume. Die unter dem Fuß­boden freigelegte und mit Ziegelschutt ge­mengte Lehmschicht (1. Schicht) enthielt Frag­mente von mittelalterlichen Mauerziegeln, spät­mittelalterlichen Topfscherben und den Scher­ben eines innen grünglasierten, außen aber mit weißer Engobe überzogenen Napfes. Aus dem oberen Teil der 2. Schichte kam ein ebensolcher glasierter Scherben samt einigen Tierknochen zum Vorschein. Auch unter dem Laubengang an der NW­Seite des Gebäudes zogen wir einen Sondier­graben. Die frühere Ausgrabung war auch hier nur bis zum ursprünglichen Fußbodenniveau vorgedrungen, das den Beobachtungen Gará­dys entsprechend mit weißen Stein- und roten Marmorplatten bedeckt war. Unter der Mör­telschicht des Fußbodens erstreckt sich eine Waldhumusschicht (1. Schicht), in ihr fanden wir ein hellgrün glasiertes Scherbenfragment, weiters einen Gefäßscherben, der innen gelb­glasiert war und aus dem 15. Jahrhundert stammt, endlich zu dem im vorigen Graben gefundenen Typus des grünglasierten Napfes ge­hörendes Randbruchstück. Als frühere Funde lagen außerdem noch ein Napfscherben des 13. Jahrhunderts und das Stück eines Gefäßes aus dem 9. Jahrhunderts mit Kamwellenlinien­dekor. Die darunter liegende 2. Schichte ist eine fundlose Schichte braunen Waldbodens. Die äußere Laubenmauer ist sichtlich ohne eigene Eingrabung, unmittelbar aus den in den Fun­damentgrube der Mauer geworfenen Steinen und dem dazwischen gegossenen Kalk errichtet worden. An der Innenseite des Grundgemäuers legten wir das Bruchstück eines sekundär ver­wendeten römischen Altarsteines frei. (Abb. 5.) Während den Grabungen fanden wir nir­gends Spuren, die für einen eventuellen Umbau oder Erneuerung der Fußboden gezeugt hätten folglich können wir die spätesten Stücke des kleinzähligen Fundamaterials zur Zeitbestim­mung des Baubeginns verwenden. Unter der Fragmenten sind die außen mit weißer Engobe überzogenen, innen grünglasierten Napfscher­ben, die in der Schichte 1—2. des Raumes Nr­VII. und in der ersten Schichte unter der Laube lagen, die zeitlich jüngsten. Charakteristische Exemplare dieses Gefäßtypus kennen wir aus den Ausgrabungen des Burgpalastes von Buda bereits sehr gut ; hinsichtlich der Datierung können jene Scherbenfragmente, die sich im Hof neben der Kapelle des Palastes in der 7. Schichte zusammen mit einem reichen Münz­fund aus der Zeit der Könige Sigismund-Mat­thias eingefunden haben für uns in Betracht kommen. Die zeitlich spätesten 11 Stück Matthias-Denare dieser Fundstelle stammen aus der Zeit zwischen 1461—1481. Auf Grund dieser Zeitbestimmung hat sich also die Ansicht Sándor Garádys über die Zeit des Baubeginns auch von archäologischer Seite als richtig erwiesen. DerStil der Renaissanceschnitzwerken 287

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