Budapest Régiségei 19. (1959)

JELENTÉSEK - Holl Imre: Jelentés a nyéki kastélyépületek területén 1956-ban végzett hitelesítő ásatásról 273-290

nämlich, die er in überreicher Menge im Be­reich des Gebäudes gefunden hat, ferner die Beobachtung, daß spätgotisches Material gänz­lich fehlte, ließen ihn den Baubeginn in die Jahre von 1480 ansetzen. Noch ein anderes Relief verbindet den Bau des Schlosses Nr. I. mit dem Namen des Mat­thias Corvinus. Es handelt sich von einem Relief im Renaissancestil dessen figürlicher Teil vielleicht eine Hirtenszene darstellen soll und dessen untere Zone Embleme aufweist wie : Faß, Diamantberg und Erntekranz, Embleme, die in den Bänden der Corvina ebenfalls vorkommen und als neapolitanische königliche Embleme nach der Vermählung des Königs mit Beatrix (1476) in Gebrauch ge­nommen wurden. Der Bau des Schlosses wurde auch nach dem Tod des Matthias fortgesetzt. Es dürfte zu spät in Angriff genommen worden sein, um noch zu Matthias' Lebzeiten vollendet zu werden. Der Nachfolger, Wladislaw II, hielt es auch da wichtig, den Bau an seinen Namen zu knüpfen. Die von Garády an diesem Ort gefundenen vier Jagellonenwappen, in zwei Fällen mit dem ungarischen Wappen vereint, in zweien aber selbständig vorkommend, sind die Bestätigungen. Unter den letzteren gehört eines zu einer Wappenreihe, deren einzelne Stücke an den Trennungsgliedern einer Renaissancebalustrade vorkommen (Balken, Doppelkreuz, Adler der Jagellonen). Dadurch wird es begreiflich, daß von den zeitgenössischen Quellen Bonfini noch von Matthias, Bischof Miklós Oláh aber be­reits von Wladislaw als dem Bauherrn des Jagdschlosses von Nyék spricht. (Abb. 6—8). Von den von Garády ausgegrabenen Klein­funden können heute nur mehr einige wenige mit dem Bau Nr. I. in Verbindung gebracht werden. Der rote irdene Trinkbecher, die innen grünglasierten Töpfe, ein wiener graphi­tierter Topf und eine grünglasierte Kachel mit Schnurverzierung an der Ecke können den Produkten vom Ende des 15., Anfang des 16. Jahrhunderts beigestellt werden. Schloßbau Nr. II. Im Forschungsgraben, den wir in verti­kaler Richtung auf die SW-Fassade des Gebäu­des Nr. IL gezogen haben, stießen wir weder vor dem Gebäude selbst, noch unter dem Lau­bengang auf zeitbestimmende Funde. Auch in der Tiefe unter dem Grundgemäuer erstreckt sich eine gemischte Walbodenschichte. Keine Spur mehr war da erhalten von den ursprüng­lichen Schichtungen, noch von den in den Berichten Garádys erwähnten Schichten und Brandschichten. Es dürften demnach — und die Berichte Garádys lassen diese Vermutung naheliegend erscheinen — die Kulturschichten bei diesem Gebäude während der Freilegung beinahe überall aufgebrochen, und im Lauf der Mauerkonservierungen zuerst die Senkung des Geländes, sodann seine neue Aufschüttung durchgeführt worden sein. Hier können wir also die chronologischen Fragen nur mit Hilfe der Angaben in den Berichten Garádys (die wir im Anhang unseres Berichtes bringen) und seiner originalen Vermessungsskizzen klären. Garády deutet in seinen Berichten und in seiner Zusammenfassung von 1941 des öfteren an, daß das Gebäude IL mehrere Perioden auf­weist bzw. dreimal abgebrannt ist. Er nahm an, daß das unter dem Gebäude und zum Teil vor der NO-Seite hinziehende in Lehm gelegte Mauerzug das früheste Gemäuer wäre. Das Gebäude Nr. IL selbst hätte in seiner er­sten Periode nur aus den Hauptmauern und dem umlaufenden Laubengang bestanden, wäh­rend die Innenwände, die ihn in sieben Räume aufteilen, der letzten Periode angehört hätten. Diese Schlußfolgerungen zog Garády aus den Spuren von vier verschieden tiefen Fußboden­niveaus und von drei übereinandergelagerten Brandschichten, die alle innerhalb des Ge­bäudes zu finden waren (Abb. 12). Dieser Meinung können wir nicht beistim­men, denn wir sind der Ansicht, daß — abge­sehen von dem in Lehm gelegten und tatsächlich einer früheren Bauperiode angehörenden Mauer­partie — das Gebäude während einer einzigen Bauperiode errichtet wurde : der Grundriß läßt auf keinen Umbau größeren Umfangs schließen, das Stein- und Mörtelmaterial der Mauern verrät auch gemäß den Beobachtungen Garádys einen einheitlichen Charakter und ist mit dem des Gebäudes Nr. I. identisch. Die höhere Grundierung der Teilungswände im Inneren und das Fehlen der Mauerverbände deuten nur darauf — und dies nahm übrigens auch Garády an —, daß sie keine allzu große Belastung zu tragen hatten. Von den Fußbodenniveaus liegt das Niveau der inneren Räume am höch­sten (190,63 m ü. d. M.) (vergl. Schnitt der Räume VI. VII. Abb. 12 ; diese Höhe fand Garády nur im letzten Raum) ; das tieferlie­gende zweite Niveau (190,10 m ü. d. M.) ist das des umlaufenden Laubenganges (s. die Schnitte m 3 und m 12 ). Garády machte die Beobachtung, daß die Mauerstruktur des äuße­ren Laubenganges über dieser Niveauhöhe bereits ,,freigemauert" ist, unter ihr sich also Fundament befindet. Im Fall eines tieferliegen­den Gangniveaus wäre nämlich der übergeflos­sene Mörtel nicht erhalten geblieben. Das dritte Niveau (190,15—190,14 über dem Meeres­spiegel) ist mit seinem gelblichweißen, kalk­haltigem Belag, den Garády unter den Räumen IV. und V. gefunden hat, älter als das Gebäude. Dieses Niveau, samt der darüber gelagerten dritten und vierten Brandschicht erstreckt sich auch unter den inneren Teilungswänden (Vgl. Schnitt m 13 ). Ebenfalls zu einer früheren Periode und nicht diesem Gebäude gehörend ist jener unterste (189,71 m ü. d. M.) rosa­288

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