Budapest Régiségei 13. (1943)

ÉRTESÍTŐ - Auszüge = Estratti = Summaries 485-575

tationsstil gefolgt. (Vgl. R. Pagenstecher , Alex. Studien, 1917, S. 22 ff und Nekropolis, 1919, S. 168 ff.) Unser Maler war auch in Balácza bei der ersten Bemalung dieser grossen, prunkvollen Villa tätig. Vielleicht arbeitete er auch in Vindobona und Poetovio. Aquincum war eine der letzten Stationen dieses, vermutlich italienischen Malers. Die Entstehungszeit der Aquincumer Wand­gemälde müssen wir auf die letzten Jahre der Regierung des Trajans, oder auf die ersten Jahre des Hadrians setzen. Von den kleineren Funden ist zuerst eine Malgarnitur aus fünf verschieden grossen Tontiegeln mit geraden Wänden bestehend zu erwähnen. (Sie sind dem Form Behn, 275 verwandt.) An den inneren Wänden blieben eingetrocknete dunkelrote, gelbe und grüne Farbschichten erhalten. Die bei der Bema­lung dieses Privathauses verwendete Farb­stoffe sind auch in ihrer chemischen Zu­sammensetzung identisch, so dass wir ver­muten können, dass der Maler gleichzeitig auch der Besitzer und Bewohner des villen­artigen Gebäudes war. Mit den Tiegeln fand man 4 Stück Firmalampen mit den Stempeln OCTAVI, VRSIOF, FAOR, (darunter fla­bellum) FRONTO, weiters eine drei- und eine fünfdochtige Lampe, beide mit dem Stempel FABI. Von dem Fussboden der Zimmer haben wir 131 Stück Sigillata­Bruchstücke gesammelt. Nur auf einem einzigen Stück ist an der Seite der Schale ein Stempel eingedrückt, undzwar DIVIX F, der dem Namen des in Lezoux zwischen 75 und 100 arbeitetenden. Divix (tus) erwähnt. (Déchelette I. S. 162 und 182.) Es kommen noch die folgenden Bodenstempel vor : MARCELU, MVETVLLI, MV, DRAV, . . . AVINVS, . . . I-M. Marcellus war ein Rhein­zaberner Meister. (R. Knorr, Cannstatt. S. 37—41.) Als Streufund erwähnen wir die auf Abb. 23 dargestellte 8-2 cm lange (Bodendurchm. : 3-5 cm) braune, eindoch­tige, schöne Volutenlampe ; an ihrem Diskus ist ein Hund, der den Rücken eines Ebers zerfleischt. Südlich von der Wohnung des Malers, in 4-20 m Entfernung kam ein, 5-10 x 3-45 m grosses Kellergebäude zum Vorschein. (Abb. 20. B. Gebäude.) Die Mauern sind 45—55 cm breit, der Grundriss zeigt die gewohnte Form der Keller. Der Eingang öffnete sich von Westen und es führten Holztreppen in den kleinen, engen Vorraum, von wo aus man durch eine enge Tür den südlichen, grösseren Raum des Kellers erreichen konnte. Der Fussboden lag sehr tief und wir konnten ihn infolge des Grundwassers nicht erreichen. Nach Westen öffneten sich zwei Fenster dieses grösseren Raumes mit Böschungs­wänden. So erhielten wir zum zweitenmale in der Zivilstadt einen verhältnismässig gut erhaltenen Keller. Er gehörte zu der nörd­licher gelegenen Malerwolmung und war auf derem Hof teil plaziert. Vor dem Ein­gangsteil des Kellers lief ein Kanal von N-S Richtung, welcher vor dem südlichen Porticus der Malerwohnung sich scharf nach Westen zu abbog. Wir konnten den Lauf dieses Kanals auch nach Süden verfolgen ; er umring den Keller, dann wendete er sich nach Osten und in der Nähe der Stadtmauer mündete er in einen grossen Sammelkanal. (Abb. 24.) In der späteren Zeit hat man den Keller und seine unmittelbare Gegend planiert, und hat sie zum Gebiete eines grösseren Gebäudes eingezogen. Der grössere, östliche Teil dieses Gebäudes lag unter dem öst­lichen Damm des Schiessplatzes, so dass er nicht völlig freigelegt werden konnte. Den westlichen Abschluss bezeichnete eine Apsis mit Mörtelüberguss ; in Osten kam die NS Schlussmauer bei dem Fuss des Dammes zum Vorschein. Zu dieser späteren Periode (vermutlich die III — IV. Jahrhunderte) ge­hörte auch ein Teil eines Gebäudes, den wir nördlich von der Malerwohnung in un­gefähr 1 y 2 m Entfernung fanden. (Abb. 20. C Gebäude) Seine Fundamente lagen hoch und bezeichneten damit, dass sie später erbaut worden sind. Nur der südwestliche Eckteil kam zum Vorschein, wo ein sehr schmaler (50 cm) Korridorteil wahrscheinlich das, zum oberen Stock führende Treppenhaus war. Westlich vom Schiessplatz, hinter dem Mezőőri-lak (Wohnung des Feldhüters) 548

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