Budapest Régiségei 13. (1943)

ÉRTESÍTŐ - Auszüge = Estratti = Summaries 485-575

haben wir im Oktober des Jahres 1941 ein kleineres, viereckiges Haus von 15x11-5 m ausgegraben. (Abb. 28, D Gebäude.) Der Eingang öffnete sich nach Norden, den Schwellenstein fanden wir noch in situ. Die Mauern wurden mit opus incertum Technik aus Kalkstein erbaut, ihre Breite beträgt durchschnittlich 60 cm. Diese klei­nere Privatwohnung bestand aus sechs Zim­mern, der Pussboden war einfach gestampfte Erde. Der Grundriss kann am meisten mit dem westlichen Trakt des sog. »grossen Wohnhauses« verglichen werden. (Bp. R. I, S. 117.) Von den kleineren Punden er­wähnen wir einen, in den Rundrahmen ge­fassten Ziegelstempel der legio II adi., von welchem nur die Buchstaben AD erhalten ge­blieben sind. Militärstempel sind in der Zivil­stadt ziemlich selten. Kuzsinszky fand neben dem östlichen öffentlichen Bad, in Privat­häusern, 3 Stück Ziegel mit dem Stempel DKG IL AD. (Bp.R.III, 1891, S. 137.) Wir können noch mehrere Schüsselbruchstücke vom Porm Drag. 37 erwähnen, darunter eins mit dem Bodenstempel REBVRRIOP, weiters einen 16 cm hohen »rhäetischen« Becher, eine frühe Variante dieser Ware. (Vgl. Fr. Drexel, Paimingen. ORLI. 35 Nr. 80) Die Grossbronze des Hadrians stammt aus dem Mauerschutt. (Cohen 2 , 342.) Südlich von dieser Privatwohnung, in 2-20 m Tiefe fanden wir einen gepflasterten Strassenkörper von N-S Richtung. Die voll­ständige Breite konnten wir wegen des Zauns des Schiessplatzes und der Elektrischen Zent­rale nicht feststellen. Vom September des Jahres 1941. angefan­gen, haben wir den südlichen Saum der Zivil­stadt ausgegraben, der zwischen dem Schiesshaus, dem Restaurant Schütz und der Névtelengasse lag. Wir fanden einen Teil der südlichen Stadtmauer in stark ab­getragenem Zustand. (Abb. 20. E.) Breite der Grundmauer : 2-10 m, der aufgehenden Mauer: 1-90 m. Die Mauer läuft obenhin in WWS und OON Richtung, gegen die südwestliche Ecke der plektrischen Zentrale, wo man schon in 1931 eine dicke Mauer fand. (L. Nagy. Taureae Aquincenses, II, in Druck befindlich.) Zweifellos gehörte der damals gefundene Mauerteil auch zur Stadt­mauer. Nördlich von der Stadtmauer wurde ein ungefähr 8 m breiter Streifen nicht bebaut. Nur dann folgt die südliche Abschluss­mauer des nächsten Gebäudes. Das Gebäude zeigt eine, mit dem Puss nach Norden zei­gende T-Form und teilte sich auf Räume und Zimmer von verschiedener Grösse. Es konnte nur zum Teil durchforscht werden. Auf Grund des vorgefundenen keramischen Materials kann es auf die Wende der II — III. Jh. datiert werden. Zwischen diesem L-förmigen Gebäude und dem oben erwähnten Gebäude mit einer Apsis, das teilweise auf den oben erwähnten Keller gebaut wurde, haben wir zWei Mith­räen ausgegraben. (Abb. 20. F Gebäude.) Die eingehendere Publikation wir bald fol­gen, so dass wir hier nur eine kurze Be­schreibung geben. Das erste Heiligtum (17x9 m) ist von West nach Ost orientiert und ist wie es bei den Mithräen üblich ist, parallelogrammförmig. Der Eingang öffnete sich von Osten. Nach zwei kleineren Vor­hallen (apparitorium und pronaos) folgte das eigentliche Heiligtum, mit der üblichen dreifachen Gliederung : in der Mitte die tiefere cella, an beiden Seiten die höher gelegenen podia. Die Podiummauern sind in die hintere Abschlussmauer des Heilig­tums gebunden. Davor hat man ein 2*40 m breites Postament mit Nische gebaut. Ausser einigen Wandgemäldebruchstücken, die eine einfache Bemalung in Streifen zeigen, fand man keinen erwähnenswerten Kultgegen­stand. Nach Süden schliesst sich dem Heilig­tum in der Breite der Vorhalle ein 7-90 x 5-90 m grosser, kleinerer, viereckiger Raum an, in dem wir nach bekannten Analogien (Cumont, T. et M. II. S. 25, Abb. 86., S. 492. Abb. 429.) ein Versammlungsraum der Mitglieder sehen können. Dieses Heiligtum hat man früh aufgegeben. Der Terrazzo­Pussboden war mit einer 50 cm dicken Tehmschichtung bedeckt, die von mehr­fachen Überschwemmungen zeugte. Die oberste Schichte bildete ein gestampfter 549

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