Budapest Régiségei 13. (1943)

ÉRTESÍTŐ - Auszüge = Estratti = Summaries 485-575

tete, aber in grösserer Entfernung liegende Gräber (XXV) und XXX). sind mit Münzen aus der Zeit Bêlas IV. bzw. Siegmunds datiert und lagen in sehr gemischten Friedhofsteilen. Mit dem häufigen Blattmotiv, das auf dem Gürtel des Grabes Nr. 52 zu sehen ist, be­fassen wir uns eingehender bei den Kopf­schmuckbeschlägen . Die Gürtel des Friedhofs von Csiit wurden sofern sie an ihrer ursprünglichen Stelle auf­gefunden wurden, eher um die Taille oder etwas darunter getragen und fielen keineswegs mit der Stelle der in der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts üblichen Gür­teltracht zusammen. Hinzugefügt werden muss allerdings, dass alle Gürtel von Cstit aus einer späteren Zeit stammen. Da es sich um die Bestattung einfacher Leute handelt, können diese Gürtel natürlich nicht als cin­gulum militate angesehen werden. Bin cin­gulum militate mochte der aus dem Grab eines Streiters aus den XIV. Jahrhundert stammende Prachtgürtel des Kecskeméter Museums gewesen sein. Zur Geschichte der Gürtel liefern aufschlussreiche Angaben die von den sechsziger Jahren des XV. Jahr­hunderts an im Kaschauer »Stadtbuch« ein­getragenen Testamente.Unter den Posten der Nachlassenschaften an Mobilien sind die Gürtel, die sogenannten »Borten Gürtel« und die Schmuckstücke und Plättchen sehr häufig erwähnt. In einzelnen Nachlassenschaften wird über 4—5 Gürtel verfügt. Die Gürtel werden in der Regel ihrer Farbe nach bezeich­net, wie z. B. blauer, brauner, roter, silberner, goldener usw. Gürtel, was bezeugt, dass die Riemen mit farbiger Seide, »Seydin Bartin« oder Damast überzogen, oder dass die Schmuckbleche auf farbigem Textilstoff an­genäht waren. Am Riemen des Gürtels des Csúter Grabes DI sind Textilabdrücke zu sehen, so dass die Möglichkeit besteht, dass auch dieser Gürtel mit Textilstoff überzogen war. Im Kaschauer Stadtbuch handelt es sich natürlich um die Nachlassenschaften reicher Bürger. Die Beschläge und Spangen waren aus Silber, vergoldetem Silber oder Gold an­gefertigt. Ein^ Testament nennt auch die Zahl der Spangen : »eyn brawn Borten Gürtel hat Spangen 20, Rynk und Senckel vergolt«. Interessant ist auch ein Zunftbrief vom Jahre 1516, in dem aufgezählt wird, was für modi­sche Gürtel angefertigt werden : »geflochtene Gürtel, Schwerter Gürtel, heller Gürtel dy breyten hussardyschen Gürtel mit Seyde aus­geneet«. Die Gürtel bleiben auch im XVI. Jahrhun­dert in Mode und gleichsam als Schwester­schmuck erscheint die tief herabhängende Halskette. Das XVII. Jahrhundert kann als die Zeit der zweiten Blüte des »Bortengürtels«, insbesondere in Siebenbürgen, in der Heimat des reichen Schmuckes, betrachtet werden. Die am zahlreichsten vertretene Gruppe der Beigaben des Csúter Friedhofs bildet der Kopfschmuck. Die herrschenden Typen sind der beschlagene und der mit Perlen, Flittern Spiralen, unter Umständen mit Beschlägen verzierte Perlenkopfschmuck. Wenn die Ver­zierung überwiegend aus Spiralen besteht, kann der Kopfschmuck auch Spiralkranz genannt werden. Schliesslich bildet eine sehr grosse Gruppe der mit Kupfer- oder Edelmetallfäden geflochtene oder gestickte Kranz. Da der mit Edelmetall gedrehte Faden viel dünner ist, zeigt das Geflecht dieser Kränze ein feineres, unter Umständen ein spitzenartiges Muster. Kopfschmuck wurde vor allem bei Kindern und Frauen gefunden. Bei Männern kommt er nur selten vor. Der beschlagene Kopfschmuck des Grabes Nr. 122 des Csúter Friedhofs wurde bei einem männlichen Skelett aufgefunden. Bei den Ausgrabungen seitens des Kecske­méter Museums gelangten in den Frauengrä­bern der Friedhöfe von Aranyegyháza,Bocsa, Bene, Dajos, ebenfalls silberbeschlagene Kränze zum Vorschein. In den Gräbern von Fülöpszállás, Kerekegyháza, Baracs und Mizse fand man mit Spiralen geschmückte Perlenkränze. Bemerkenswert ist, dass ge­flochtene Kränze in diesen Friedhöfen nicht vertreten waren. Eine im vorigen Jahrhun­dert in Transdanubien durchgeführte Aus­grabung förderte einen Kranz von seltenem Typus mit Beschlag und Gehänge aus der Zeit des Königs Siegmund zu Tage. Die meisten Kränze wurden aber bisher in dem genau 507

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