Budapest Régiségei 13. (1943)
ÉRTESÍTŐ - Auszüge = Estratti = Summaries 485-575
XXIV). Die Lederhalteplatte der Kupferschnallen der Gräber Nr. XXXVI (Abb. 23.) und XlyVI schmückt ein aus winzigen Herzen bestehender, mit einer punktierten Kreislinie umgebener Kranz. Es handelt sich hierbei um ein sehr verbreitetes und sehr charakteristisches Motiv. Ähnliche Plattenschnallen sind an mehreren Fundorten bekannt. Es unterligt keinem Zweifel, dass diese schlichte Verzierung byzantinischen Mustern folgt und einen neuen Beweis für den byzantinischen Einfluss in der Beschlagornamentik liefert. Im Grab Nr. XL VI. wurde auch eine Münze der Königin Maria aufgefunden. (1382—85.) Bei den Funden der Gräber Nr. XLI und L herrscht das geometrische Muster vor. Eine Rosettenverzierung zeigen die Beschläge der Gräber Nr. XXXVI, XXXI und XLI. Die stilisierte Pflanzenornamentik erscheint auf fast allen Gürteln, mitunter mit geometrischen Verzierungen vermischt. Es kommen auch Masswerkornamente vor. Der Metallschmiedekunst der Zeit entsprechend ahmen sie architektonische Gliederungen nach. (Grab Nr. XLIV.) Mehrere Beschläge des Gräberfeldes von Csut stimmen mit dem bisher bekannten Fundmaterial überein. Ein genaues Gegenstück zu den Gürtelbeschlägen des Grabes Nr. 52 befindet sich im Kecskeméter Museum Eine Gürtelriemenzunge aus Aranyegyház (Kecskeméter Museum) gleicht ganz dem nachgeahmten Masswerkfund des Csuter Grabes Nr. XLIV. Die einfache gotische Schnitzerei des einen Gürtels von Tiszaújfalu (Kecskeméter Museum) ähnelt der Beingürtelgarnitur der Gräber Nr. 9, 107 und 116. Möglicherweise beruht diese Ähnlichkeit auf der Schlichtheit des betreffenden Motivs, Die fast völlige Übereinstimmung der beinernen Riemenzungen Nr. 9 und 107 mit der Riemenzunge des Gürtels von Kaszaper kami aber kein Zufall sein, sondern weist auf die übereinstimmende Praxis der entsprechenden Werkstätten und auf ihre ständige Verbindung' hin. In den meisten Fällen liegen Ähnlichkeiten nicht des ganzen Gürtels,' sondern nur einzelner Motive vor. Der halbmondförmigen Lilienverzierung des mittleren Beschlages des Gürtels vom Grab Nr. XLI (Abb. 25.) gleicht der Beschlag des im Grab Nr XLI des Friedhofes von Bene aufgefundenen Gürtels. Die Dornhalteplatte des beschlagenen Gürtels des Grabes Nr 122 (Abb. 29 ) stimmt völlig mit der des Gürtels von Tiszaújfalu überein. Die Motive eines Gürtels des Grabes LI (Abb. 29.) verursachten besondere Schwierigkeiten, da der Fund mit zwei Münzen König Bêlas IL zum Vorschein gekommen ist, eine Münze wurde sogar am Gürtel haftend aufgefunden. Aber sowohl die. Enden des sich zurückbiegenden Blattmusters der kreisförmigen Rosettenbeschläge — die sich übrigens der Gruppe der hinsichtlich der Rankenendungen mit ähnlichem Blattmuster geschmückten Beschläge anschliessen — als auch die Form der Schnalle und die das gotische I nachahmende Führung der Lederhalteplatte, sowie das Zeugnis der übrigen Denkmäler des Friedhofs widersprechen einer solchen frühen Datierung. Die Ähnlichkeiten der Rosettenbeschläge sind übrigens aus dem Kecskeméter Fundmaterial bekannt. Die Datierung des Fundes wird erschwert durch die besondere, den übrigen Grabrichtungen des Friedhofs entgegengesetzte Lage des Grabes und die ausserordentlich interessanten Motive des Riemenendes. Der mit Flügeln umgebene Frauenkopf zeigt eine überraschende und schwer zu erklärende Aehnlichkeit mit dem römischen antefixum. Das durch ein Rechteck umfasste Ornament wiederholt mit der Darstellung der fleischigen, länglichen und traubenartigen Blüte und Frucht die Motive der romanischen Kapitale vom Anfang des XIII. Jahrhunderts. Der Stengel der Pflanze mündet in der im oberen Teil des Rechtecks gelegenen dreiblättrigen Blume. Die klare Zeichnung und das Motiv des Beschlages entspricht nicht der Formgebung des XV. Jahrhunderts. Der sog. »Krüseler«, der den Frauenkopf bedeckt, ist eine typische Kopfbedeckung des XIV. Jahrhunderts, deren Blütezeit in das dritte Viertel des XIV. Jahrhunderts fällt. Unter Berücksichtigung der verschiedenen Motive kann gesagt werden 505