Budapest Régiségei 13. (1943)

ÉRTESÍTŐ - Auszüge = Estratti = Summaries 485-575

dass das Rietnenende wahrscheinlich von einem älteren möglicherweise gravierten Treib­stock stammt und frühere Motive bewahrt hat. Diesen diente die reiche Ornamentik der Schnitzerei in der Architektur als Muster, wie dies in der Metallschmiedekunst un­zähligemal vorkam. Die Darstellung der beflügelten Frau, wahrscheinlich ein Engel, war wohl stark verbreitet, da sie auch an einer Riemenzunge vom Ende des XV. Jahr­hunderts (Kecskemét) in einer ziemlich schwachen Formgebung noch zu erkennen ist Der mittlere Beschlag des Gürtels des Gra­bes Nr. L. mit den Lilien und der Dornhalter­beschlag mit den Blütenblättern zeigt derart schlichte und frische Motive, dass der Gürtel avis dem XIV. Jahrhundert stammen kann (Abb. 27.), obwohl die Stelle des Grabes auf der Gebeinkarte keinen sicheren Anhalts:­punkt zur Datierung bietet. Das um die Apsis gelegene Gräberfeld kann in zwei Bestattungs­epochen getrennt werden : XIV. Jahrhundert und Anfang XVI. Jahrhundert. Die nördliche Grenze des letzteren Grabkomplexes zeigt das Grab XXXII mit einer Münzbeigabe aus der Zeit Wladislaws II. Westlich davon folgt mit den Gräbern Nr. 18, 22, 24 und 26 ein Friedhof aus der Zeit Ludwigs d. Gr. Die Gräber L und XLIX liegen zwischen den beiden Friedhöfen, sie schliessen sich der Schicht nach den Gräbern aus dem Zeitalter Ludwigs d. Gr. an, ihre Richtung gleicht aber denen aus der Zeit Wladislaws IL Die Trennung der beiden Gräberfelder ist auch schon deshalb sehr schwer, weil zwischen ihnen auf einem grösseren Gebiet die Gräber völlig zerstört sind und nur übereinander geworfene Gebeinreste gefunden wurden. Der mit Halbkugeln und Punkten ge­schmückte Beschlag des Gürtels des Grabes L ähnelt der Halbkugel- und Rosettenver­zierung des späteren Beschlags XLL (Abb. 25.) Nicht nur das Halbkugel-Motiv des vor­hin genannten Gürtels ist im späteren Material zu finden, sondern auch sein mitt­lerer Lilienbeschlag zeigt eme ferne Ver­wandtschaft mit einer an der Stelle der Viktoria-Ziegelfabrik ausgegrabenen Gürtel­platte. Die Lage des Grabes Nr. XLI auf der Gebeinkarte lässt auf das XV. Jahrhundert schliessen, da es in der Nähe eines Grabes aus dem Zeitalter des Königs Matthias liegt und seine Richtung der der Gräber des XV. Jahrhunderts entspricht. Sein Zusammen­hang mit den beiden Beschlägen des Grabes XLI von Bene, die wieder um mit dem durch eine Münze aus dem Zeitalter des Königs Matthias datierten Gürtel des Grabes XL VI des Friedhofs von Bene übereinstimmen, macht es wahrscheinlich, dass der Gürtel aus dem Grab XLI von Csút aus dem Zeitalter Matthias stammt. Einen ähnlichen Beschlag zeigt der Gürtel des Grabes 113 des Fried­hofes von Mezőkovácsháza. Der ovale Be­schlag des Grabes XLI von Csút stimmt völlig mit dem Gürtelbeschlag des Grabes Nr. 99. des Friedhofs von Kaszaper überein. Der südlich vom Turm gelegene Friedhofs­teil gibt weiteren Aufschluss über das Alter der dortigen Funde. Die Spange des Grabes XlyVI, die wahrscheinlich einen gewebten Gürtel zusammenhielt, ist mit einer Münze aus der Zeit der Königin Maria (1382—85) datiert. Auf das Ende des XIV. Jahrhunderts können auch die Knöpfe des Grabes Nr. 11 angesetzt werden. Die beiden letzteren Gräber unterscheiden sich auch ihrer Schicht nach von den ihnen südlich und nördlich folgenden Gräberfeldern, die alle tiefer liegen. An­scheinend wurde dieser frühere Friedhof aus dem XIV. Jahrhundert zur Zeit der in einer grösseren Tiefe erfolgenden Bestattung des Zeitalters der Hunyadi vernichtet, und nur einige Gräber aus dem XIV. Jahrhundert sind erhalten geblieben. Die Fortsetzung dieser Gräber bildet der südwestlich von der Kirche gelegene Friedhof, dessen Alter durch die Masswerknachahmungen des Gürtelbe­schlages des Grabes XLIV bestimmt wird. (Abb. 28.) Seine typischen Fischblasen-Mo­tive sind für die Zeit Königs Matthias charakteristisch . Vom Gürtel des Grabes LI wurde bereits gesprochen ; die Lagerichtung des Grabes weicht um etwa 90 Grad von der Richtung der vorhin beschriebenen Bestat­tungen ab. Aehnlich gerichtete und geschich­506

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