Budapest Régiségei 13. (1943)
ÉRTESÍTŐ - Auszüge = Estratti = Summaries 485-575
und Knöpfe. Am einfachsten ist die dritte Gruppe, sie bietet keine abwechslungsreiche Ornamentik und wiederholt nur einen einzigen Haupttypus. Die gepresste Verzierung punktierter Kreise ahmt im Grunde mit primitiverer Technik die granulierten Knöpfe und Ohrgehänge nach. Andererseits erinnert sie bis zu einem gewissen Grade an die Rosetten der oberen Teile der Ohrgehänge der Landnahmezeit. Die in den Csuter Gräbern aufgefundenen Zierknöpfe stimmen mit einigen Knopftypen des Kecskeméter Museums und mit einem Knopf des Friedhofs von Kaszaper völlig über ein. Mit sechs punzierten Rosetten und Mittelrosetten verzierte Metallknöpfe gab es in den Gräbern Nr. 4, 11, 103, 107 und 143. Im Grab Nr. XI.IV. (Tb. 24, 31) kommt nicht nur der vorhin genannte Typus vor, sondern auch ein sechsteiliger Knopf mit Mittelrosette. Zur Zeit des romanischen Stils wurden bis zur Hochgotik die Kleider mehr mit Bändern und Schnüren geschlossen, Brustschuallen und verzierte Kleiderspangen spielten eine wichtige Rolle. Später, im XIV. Jahrhundert, als die dolmanartige Kleidung auch in Europa Mode wird, verbreitet sich der Gebrauch von Knöpfen, wie dies ausser den Funden auch durch die zeitgenössischen Darstellungen bezeugt wird, immer mehr. Mitte des XIV. Jahrhunderts erfordert die modische enge Kleidimg eine reiche Verwendung von Knöpfen. Der enge Rock wird vorn durch eine Reihe nahe aneinandergenähter Knöpfe geschlossen, und auch der enge untere Ärmel ist mit einem Kranz von Knöpfen geschmückt. Dieser Anordnung der Knöpfe entsprechen auch die Csúter Gräberfunde. Die Anordnung der Knöpfe im Grab Nr. XLIV weist darauf hin, dass sie einen Rock vorne schlössen, aber nur am oberen Teil. Dasselbe zeigt die Beigabe des Skeletts des Grabes 11, (Tb. 31 ) wo der Rock wahrscheinlich ganz oben mit drei Knöpfen geschlossen wurde und auch die Enden der Ärmel mit je drei Knöpfen geschmückt waren. Im Grab Nr. 103 setzte sich die Knopf reihe auch weiter unten fort und der Fund des Grabes Nr. 107 lässt ebenfalls eine Schliessung der Rockärmel vermuten. Dasselbe liegt bei den Knöpfen des Grabes Nr. 143 vor. Die Knöpfe gelangten sowohl auf weiblicher, als auch auf männlicher Kleidung zur Verwendung, wie dies die Darstellungen und die Funde beweisen. Sie waren aber anscheinend in der Männertracht stärker verbreitet. Der Typus der Knöpfe von Csút dürfte zu den verbreitesten gehören, da sie, abgesehen von den bereits erwähnten Analogien, auch den Knöpfen des Ötömöser Friedhofes aus der Anjou-Zeit ganz ähnlich sind. Auch ihre Anordnung stimmt im grossen und ganzen mit den in Frage kommenden Knöpfen des Csuter Fundes überein, da sie bei Männern und bei Frauen unter dem Hals, oder an oberen Teilen des Rückgrates aufgefunden wurden. Neben den Armknochen kamen sie schon seltener vor. Diese Funde kamen in Csút in den Friedhofsteilen aus dem Ende des XIV. und XV. Jahrhunderts zum Vorschein. Die trachtengeschichtlichen Daten stimmen unter Berücksichtigung der bei dem einfachen Volk anzunehmenden natürlichen zeitlichen Verschiebung mit den Feststellungen der Archäologie im grossen und ganzen überein. Bine noch zahlreicher vertretene und wichtigere Gruppe der Funde des Gräberfeldes von Csút sind die verzierten und beschlagenen Gürtel. Sie weichen von einander nach Alter und Verzierung ab, zeigen aber einen ähnlichen Charakter. Die L,edergürtel sind in kleineren oder grösseren Abständen mit gepressten Kupferplatten, die vor allem pflanzliche Ornamentik aufweisen, oder mit Beinschnitzereien verziert. Derartige Gürtel wurden in den Gräbern Nr. XXXVI, XU, XUV, L, LI, 9, 52, 107 und 116 aufgefunden, und zwar in Männer- und Frauengräbern, in den meisten Fällen aber in Kindergräbern. In vielen Gräbern kamen nur Schnallen zum Vorschein, was darauf schliessen lässt, dass die Gürtel aus Textilstoff angefertigt waren. Die Schnallen wurden im allgemeinen in älteren Gräbern gefunden. Der Form nach sind sie einfache kreisförmige Kupfer- (Gräber Nr. 43, 79) oder Eisenschnallen (4, 504