Budapest Régiségei 12. (1937)

ÉRTESÍTŐ - Deutsche Auszüge 293-300

F. I/áng: Bine römische Rokokostatuette aus Bronze in Aquincum. (S. 3-24). Im Sommer 1934 kam das Museum von Aquincum in den Besitz der Statuette, die wir hier zur Veröffentlichung bringen (Abb. 1—3). Die kleine Bronze stammt aus Pilis­szántó, einem Dorfe, das ungefähr 15 km nordwestlich von Aquincum liegt. Nähere Fundumstände sind nicht bekannt. Dargestellt ist ein alter, rebenumwunde­ner Baum mit einem kleinen, geflügelten Eros an der einen, und einer laubfressenden Ziege an der anderen Seite. Unten teilt sich der Stamm in vier Teile, Wurzelansätze, die der Plastik als Standfläche dienen. Die Statuette hat eine Höhe von 128 mm, der Eros ist 43, die Ziege 45 mm hoch ; sie ist vollgegossen und wiegt 295 gr. Am Rücken der Ziege ist die antike Ausbesse­rung eines leichten Gussfehlers sichtbar (Abb. 1). Die mit schöner hellgrüner Patina überzogene Bronze ist im allgemeinen gut erhalten ; nur an der Seite, wo der Eros steht, ist sie mehrfach verletzt : am Stamm rechts vom Kopfe der Figur und am 4 cm höher, links gebogenen Ast (Abb. 1) sieht man die Bruchstellen von abgeschlagenen Ästen, ferner fehlt der rechte Arm des Eros, die Rebe hinter seinem Kopfe ist abgeschnit­ten, ebenso verrät der darüber links schau­ende Aststumpf seine Verstümmelung. All' diese rauhspitzigen Bruchflächen zeigen deutlich, dass wir es mit späteren Beschä­digungen zu tun haben, welche — sie fallen alle in eine Ebene — etwa ein Axthieb oder das Daraufstürzen eines schweren Gegenstandes verursacht hat. Das Fehlende ergänzt, wird sich die Baumkrone, wie auf der anderen Seite, über dem Eros ausge­breitet und herabgeneigt haben, und daraus hang sicherlich, wie im Astgewirr über der Ziege, eine Traube herab : darnach langte der aufwärts gerichtete, abgebrochene Arm des Kleinen. Die Achse der Komposition, die unter den antiken Bronzen ihresgleichen sucht, bildet der Baum. Seine Krone ist plastisch stilisiert wiedergegeben, anstatt zusammen­fassenden Laubwerkes durch einzelne ge­wundene Äste und Zweige, daran nur wenige Blätter sitzen. Diese buchtig ge­lappten Blätter, naturgetreu ausgeführt, lassen den Baum als Eiche erkennen. Um den Stamm derselben windet sich ein Wein­stock, dessen Reben und Ranken alle Äste bis in die Höhe umspinnen ; hie und da ist eine schöngezacktes grosses Weinblatt und zwischen den Zweigen eine Traube sichtbar. Der rebenumrankte Baum weist nach Italien, dort war diese Art des Wein­baus zu Hause. Nach Plinius (S. 7, Anm. 2) kommt die Eiche als Weingartenbaum nur in Italia Transpadana vor. Man könnte an­nehmen, dass der Meister unserer Bronze oder ihres Vorbildes dort wirkte oder we­nigstens durch dort gewonnene Eindrücke beeinflusst war. Das Leitmotiv der Darstellung gibt der Eros. Er ist am Baum etwas hinaufgeklet­tert und steht mit beiden Füssen, den linken vorgesetzt, auf einem Bug des Weinstockes. Dem graziös nach aussen geneigten Körper sichert er das Gleichgewicht, indem er sich mit der Hand an einer Rebe festhält. Sein pausbackiges, lockenumrahmtes, über der Stirn mit einem Schöpfe gekröntes Gesicht schaut lachend aufwärts : offenbar freut er sich, die Traube, nach der er mit dem — abgebrochenen — rechten Arm griff, erreicht zu haben. Denn dass wir es 38*

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