Budapest Régiségei 11. (1932)

Kuzsinszky Bálint: A gázgyári római fazekastelep Aquincumban = Das grosse römische Töpferviertel in Aquincum 3-423

409 grösstenteils Scherben als Ausschussware erhalten geblieben sind. Doch zeigen sie meistens entweder die Spuren übermässigen Brandes oder es sind die Bruchstücke halbfertiger Gefässe, deren Verzierung anders ist, als bei den­jenigen Terrasigillaten, die aus dem Ausland zu uns gelangten. Deshalb mussten sie im IV. Abschnitt gesondert zusammengefasst werden. Die Gefässmodel, deren Beschreibung im V. Abschnitt folgt, werden schon durch ihre grosse Anzahl auffallen. Ausserdem zeigen die in ihnen ein­gedrückten Bildertypen und die Verzierung den Stil des Pacatus, welcher für die hier hergestellten Sigillata-Gefässe überhaupt charakteristisch ist. Die im VI. Kapitel behandelten Tonstempel sind wenn auch nicht lehr­reicher, so doch wertvoller, denn wenigstens in neuerer Zeit sind sie so zahlreich nirgends zutage gekommen. Zumteil sind es die gleichen, die in unsere Gefässmodel eingedrückt wurden, zumteil wurden aus ihnen Relief­abdrücke gepresst, die auf Gefässe oder Stuckfriese aufgesetzt wurden. Neben den Handstempeln haben die Hohlformen eine ebenso grosse Rolle gespielt, welche entweder zur Herstellung der Stempel dienten oder auch für sich allein zu benützen waren. Hieher gehören namentlich diejenigen Model, welche als Kucheniormen bekannt sind. Diese können nun, wie wir im VII. Kapitel sehen, umso eher eine besondere Gruppe bilden, als sie eine ganze,Reihe geschichtlicher Ereig­nisse darstellen und die Zeit bestimmen, in der sie enstanden sind. Hier können wir die plastischen Abdrücke (Patrizen) und sogar auch die Stempel der einzelnen Bildertypen finden, welche in die Kuchenformen eingedrückt waren. Die Herstellung der Lampen war nicht so umständlich. Nach den fer­tigen Lampen im VIII. Abschnitt überraschen uns die verschiedenartigen Model im IX. Abschnitt, unter ihnen solche, deren beide Hälften vorhanden sind. Auch die angebrachten Töpfernamen, von denen die Model herrühren, sind verschieden. Eine ganze Reihe von Lampen war massiv ; diese sind am seltensten, weil sie höchstens dann zum Abformen der Model benützt wer­den, wenn die Lampen einen neueren Typ bekommen sollten. Im X. Abschnitt sind die Terrakotten zu finden, bzw. die Model, aus denen die plastischen Figuren herausgepresst wurden. Schon bisher sahen wir, wie verschiedene Tonerzeugnisse aus den Töpferwerkstätten der Gasfabrik hervorgegangen sind, jedoch auch unter dem Titel «Verschiedene Tonware» im XI. Abschnitt sind viele solche Gefässe zu finden, die mit aller Gewissheit als hiesiges Erzeugnis angesehen werden können. 5*

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