Budapest Régiségei 11. (1932)

Kuzsinszky Bálint: A gázgyári római fazekastelep Aquincumban = Das grosse römische Töpferviertel in Aquincum 3-423

410 In dem letzten, dem XII. Kapitel sind einige bei den Töpfereien gefun­dene Steindenkmäler besprochen, denen ich die Alabasterflasche (Abb. 393) vorausgehen Hess, die in Ungarn hier zum erstenmal auftritt. Ausgeblieben sind die Münzen, Kleinbronzen, Eisengegenstände usw., die ohnehin unbedeutend und überall gleichmässig dort zu finden sind, wo Römer waren. Wir haben das ganze Material, so wie es auf dem Gebiete des Töpfer­viertels verstreut gefunden wurde, zusammengehalten, damit nicht einmal das verloren gehe, was unsere Töpfer von sonstwoher bekommen hatten, oder was vielleicht nur über die ältere Vergangenheit des Ortes, oder, wie die spätrömischen Gefässe, über seine spätere Zeit Aufschluss gibt. Dieses reiche Material kommt nun umso besser zur Geltung, als es in einem einzigen grossen Schrank ausgestellt ist (Abb. 2). Doch war es auch vorher schon im Museum von Aquincum zu sehen und ich habe es in den älteren Führern (zuletzt 1924) kurz angeführt und Gabriel Finály hat übrigens darüber im Jahrgang 1907 des Archaeologischen Anzeigers (S. 217) referiert. So konnten auch die Fremden das Material studieren und unter den Deutschen war es bisher R. Knorr, den unsere Terrasigillaten besonders inte­ressierten. In einer seiner Arbeiten (Fundberichte aus Schwaben XVIII S. 43 — 44) bemerkt er über diese, dass die Model wesentlich anders sind, als die­jenigen der gallischen und obergermanischen Fabriken. In der Ornamentik, welche den Weinstock und das Weinlaub liebt, sei viel Selbständigkeit. Sie hänge auch nicht mit dem Westen zusammen, sondern stehe unverkennbar mehr unter direkten griechischen Einflüssen, als die gallischen Fabriken. Das jedoch wird von ihm nicht gesagt, worin sich diese griechischen Einwirkun­gen zeigen. Wie wir aber sahen, verbreitete sich die Fabrikation der Terra­sigillata von Anfang an von Westen nach Osten und so wäre nach Westerndorf Aquincum der äusserste Punkt, woher dann nur noch die fertige Ware donau­abwärts geliefert wurde, wie die in Eszék gefundenen Scherben (Abb. 94) beweisen. * Solche Orte, wo römische Töpfereien gestanden hatten, waren aus Deutschland (Westerndorf, Nida-Heddernheim) schon längst bekannt, bevor wir vor dem Weltkrieg das Töpferviertel entdeckten und es bei der Erbauung der Gasfabrik von Altofen bis 1912 ganz biosgelegt hatten. Doch sind die grös­seren ausländischen Publikationen über die nennenswerteren Töpferwerkstät­ten, wie über Rheinzabern (Ludowici, Meine Ausgrabungen in Rheinzabern,

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