Nyelvtudományi Közlemények 79. kötet (1977)

Kisebb közlemények - Katz, Hartmut: Notiz zur selkupischen Lautgeschichte 233

Notiz zur selkupischen Lautgeschichte Frau Dr. Mages gewidmet 1. Im Süd-Selkupischen finden sich wortanlautend folgende labialisier­ten Konsonanten als Phoneme: jkwj, \qw\, jtu>Jt /{wf, •/£«>/, /sTM/,1 nur vor je/, jaj und \e\ belegbar, von ihnen \kv>\ und \qw\ recht häufig, die übrigen sehr selten.2 In der Mitte und im Norden des Sprachgebiets ist die Lage ähnlich, doch läßt sich mit zunehmender Entfernung vom Süden ein langsamer Abbau dieser Phoneme feststellen.3 2. Alle genannten Phoneme sind fürs Urselkupische anzusetzen,4 vgl. etwa: (CL 50) *ket(d)- 'sagen' vs. (CL 43f.) *k^etd- 'füttern' (CL 40) *qera 'Dorf vs. (CL 34) *qu>erd- 'rufen' (CL 112) Hemd- 'kaufen' vs. (CL 109) *t*>eh- 'stehlen' (CL 93) *farjkd 'HasenfaUe' vs. (CL 97) Hwar\qa 'Wuhne' (CL 104) *6esm 'Schuhband' vs. (CL 104) *cw§ccd 'Erde' (CL 86) *eerßcd 'Auerhahn' vs. (vgl. Fn. 18) *««>era- 'lieben'. Was ihre historische Ableitung anlangt, so ist bisher bekannt, daß in einem erheblichen Teil der etymologisierbaren Wörter mit jh^-j, in einem geringeren derer mit jqw -j die Anlautkonsonanten auf ursam. (<urural.) *w- zurück­gehen (vgl. z. B. PAASONEN, Beitr. 287 ff.).5 Im folgenden soll der Versuch 1Vgl. z. B. CASTRÉN-LEHTISALO, MSFOU 122 (=CL) : 43 NP kues ( =/fc«'es/) 'Hälfte', 35 NP kuettjam ( = \qTMeüam\) 'verlassen', 109 NP tuellam ( = \t^ellam\) 'stehlen', 101 NP tjye ( =lfu>el) 'Kiefer', 104 NP cueca ( = /£«>e£&/) 'Erde', 88 K sye ( = js^ej) 'schwarze, harte Erde bei einem Fluß'. 2 Über die wenigen Inlautfälle soll hier nicht gehandelt werden. 3 In dem von PROKOFJEV für die Tas-Mundart beschriebenen Sprachzustand fehlen sie schon gänzlich, doch erwähnt der Autor (Selkupskaja grammatika 23 f.), daß einige Personen kwe, qwe, qwä statt ke, qe, qä sprächen. Der Vergleich seiner Beispiele mit den entsprechenden bei CASTREN erweist, daß es sich hier um Relikte handelt. Zu den Fakten vgl. auch MOBEV: SFU 11 : 126 ff., dessen historischer Herleitung dieser Phoneme ich indessen nicht folgen kann, wie dieser ganze Artikel zeigt. 4 Vermutlich gab es auch urselk. */«»/. Ich suche es in dem Wort für 'Taiga', das auch der Eigenbenennung der Selkupen zugrundeliegt, also in T eöt (ERDÉLYI, Selk. Wörterverzeichnis [ = SW], 222) < älterem *Íot, Nord sol-qum, K syysse-gum etc. (vgl. genauer HONTI: NyK 74 : 194 f.), da eine Entsprechung Nord ő ~ Süd ü sonst nicht lautgesetzlich ist. Ein Parallelfall ist CL 93 N südserriak (== IsuSgran-äk/), T söötjer, SW 223 eötir, PÁPAI—HAJDÚ: NyK 54 ( = PH) : 173 südernak ( = Isütdfan-äk)) 'Fenster'. Also: urselk. *s^et, *Èwet9r? 5 Unter bisher nicht bekannten Bedingungen ist *w- auch zu urselk. *k geworden. — Das ungelöste Problem, wann *qw-, wann *kw- steht, ist parallel dem, wann *q (häufig) und wann *k (seltener) für ursam. *k auftritt (vgl. COIXINDER, CGr. 50).

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