Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 49. (2001) - Quellen zur Militärgeschichte – 200 Jahre Kriegsarchiv

HILLBRAND, Erich: Das Kriegsarchiv von 1945 bis zur Jahrtausendwende

Erich Hillbrand überstellt - die Betreuung der Unterlagen zum Zweiten Weltkrieg übernahm und sofort einschneidende Rationalisierungsmaßnahmen in die Wege leitete. Obwohl die Zahl der zu erledigenden Anträge nicht sank, konnte man, Dank seiner admini­strativen Reorganisation und der damit verbundenen Möglichkeit einer rascheren Erledigung, die Wartezeit für Antragsteller wesentlich verkürzen/'1 Den Archivaren boten sich ab 1966, als Winter die Direktion übernahm, wieder mehr Möglichkei­ten zur Durchführung ihrer eigentlichen Archivaufgaben: der Erschließung der Bestände, der Anlage von Archivbehelfen und einschlägiger Publikationstätigkeit. Während Winters Funktionsperiode intensivierte man auch den noch unter Di­rektor Kraus begonnenen Ausbau der im Archiv bestehenden Buchbinderei zu einer funktionstüchtigen hauseigenen Restaurierwerkstätte zur Behebung der zahl­reichen, durch die diversen Um- und Verlagerungen sowie mangelnde Möglichkeit für notwendige laufende Pflege aufgetretenen Schäden an den wertvollen Archiva­lien. Der dort tätige Franz Antonicek entwickelte ein Rahmengittemetz zur pro­blemlosen Desinfizierung und Verstärkung von Akten sowie ein manuelles Anfase­rungsgerät, das vor allem auch für die Kartenrestaurierung beachtliche Fortschritte brachte.“ Auf Grund dieser Neuerungen blieb das Wirken dieser Einrichtung nicht auf die Bedürfnisse des Hauses beschränkt/’ Restauratorenanwärter aus aller Welt bildeten sich in der Folge dort weiter und im Rahmen der internationalen Florenz­hilfe konnte sich die Werkstätte auch bei der Restaurierung durch Hochwasser beschädigter Zimelien bewähren. Später trennte man sie allerdings vom Kriegsar­chiv ab. Sie betreut seither alle Abteilungen des Staatsarchivs und untersteht direkt der Generaldirektion.'’4 Im Jahre 1984 wurde auch die seit den Anfängen des Kriegsarchivs von diesem aufgebaute Bibliothek, schon ab 1959 mit jener des Haus-, Hof- und Staatsarchivs unter einer gemeinsamen, aber im Kriegsarchiv installierten Direktion stehend, organisatorisch abgetrennt und mit den Buchbeständen der übrigen Teilarchive zu einer eigenen Bibliotheksabteilung vereinigt.“ Diese Lösung bestand allerdings vorerst nur auf dem Papier. Räumlich blieb die Kriegsarchivbibliothek bis zum Umzug in das neue Staatsarchivgebäude mit dem Haus verbunden, sodass die Trennung, die sowohl die Erledigung von Anfragen als auch andere wissenschaftli­che Arbeiten merklich kompliziert, erst einige Jahre später schmerzlich fühlbar wurde. 61 * * 64 65 61 KA, Reg. ZI. 25225/66; Winter, Personalunterlagen. S. 59 - 66. '’2 KA, Reg. ZI. 53060/66, 22271/69. 61 Antonicek, Franz: 20 Jahre Restaurierwerkstätte - Kriegsarchiv Wien, ln: Scrinium 24 (1981), S. 190 f. 64 65 52 GenDion, GZ 681/-GD/83. Gaisbauer, Adolf: Die Bibliothek des Österreichischen Staatsarchivs, ln: „Schatzhäuser Öster­reichs” Das Österreichische Staatsarchiv. Wien 1996, S. 66.

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