Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 48. (2000)
LILLA, Joachim: Die Vertretung Österreichs im Großdeutschen Reichstag
Die Vertretungen im Grossdeutschen Reichstag Am 29. September 1938 starb der Abgeordnete Alfred Krauß; für ihn zog der auf Nr. 1412 des Wahlvorschlages 1938 gesetzte Johann (Albin) Rauter am 27. Oktober 1938 in den Reichstag ein. Am 18. Januar 1939 wurde dem Abgeordneten Max Kalcher das Mandat aberkannt; für ihn rückte am 21. Januar 1939 Professor Dr. Richard Suchenwirt nach (Nr. 1 600 des Wahlvorschlages 1938). Für den am 12. Februar 1939 verstorbenen Abgeordneten Hubert Klausner rückte am 13. März 1939 Dr. Hermann Behrends nach (Nr. 789 des Wahlvorschlages 1938, kein Österreicher). Für den am 15. Juni 1939 verstorbenen Abgeordneten Hans Scheriau rückte am 22. Juli 1939 Franz Schmid nach (Nr. 1 496 des Wahlvorschlages 1938). Dem Abgeordneten Esel wurde am 12. Dezember 1940 vom NSDAP-Gaugericht Niederdonau die Ausübung des Reichstagsmandats untersagt, nach Zurückweisung der Berufung legte Esel am 23. März 1941 sein Mandat nieder; ihm folgte am 2. April 1941 Konrad Hammetter (neue Nr. 1 727 auf dem bis 1943 „fortgeschriebenen“ Wahlvorschlag). Dem am 17. April 1941 verstorbenen Abgeordneten Ferdinand Kemmaier folgte am 18. Juni 1941 Josef Prokop (neue Nr. 1 730 auf dem bis 1943 „fortgeschriebenen“ Wahl Vorschlag). Dem am 24. Juli 1941 verstorbenen Abgeordneten Josef Leopold folgte am 27. August 1941 Dr. Leonardo Conti (neue Nr. 1 731 auf dem bis 1943 „fortgeschriebenen“ Wahlvorschlag, kein Österreicher). Dem am 13. September 1941 verstorbenen Abgeordneten Karl Paul Gebhardt folgte am 6. Februar 1942 Peter Feistrizer (Nr. 950 des Wahlvorschlages 1938). Dem am 16. September 1941 gestorbenen Abgeordneten Johann Hiedler folgte am 15. Oktober 1941 Ludwig Uhl (neue Nr. 1 732 auf dem bis 1943 „fortgeschriebenen“ Wahlvorschlag). Dem am 16. Oktober 1941 verstorbenen Abgeordneten Konrad Hammetter folgte am 20. Dezember 1941 Hermann Reisinger (neue Nr. 1 733 auf dem bis 1943 „fortgeschriebenen“ Wahlvorschlag). Dem am 15. Dezember 1941 verstorbenen Abgeordneten Felix Urstöger folgte am 19. Januar 1943 Walter Ebner (neue Nr. 1 738 auf dem bis 1943 „fortgeschriebenen“ Wahlvorschlag). Dem am 21. Dezember 1941 verstorbenen Abgeordneten Max Holzel folgte am 13. März 1942 Karl Kowarik (Nr. 1 212 des Wahlvorschlages 1938). Im Februar 1943 wurde dem Abgeordneten Eduard Hönisch das Reichstagsmandat aberkannt; ihm folgte am 19. März 1943 Edmund Brunner (neue Nr. 1 740 auf dem bis 1943 „fortgeschriebenen“ Wahlvorschlag). Der Abgeordnete Leopold Mitterbauer legte am 16. August 1943 unter nicht näher bekannten Umständen sein Mandat nieder; ihm folgte am 17. November 1943 Walter Gasthuber (auf keinem Wahlvorschlag vermerkt). Für die am 1. Februar 1944 bzw. am 21. September 1944 bzw. am 10. Januar 1945 verstorbenen Abgeordneten Franz Kutschera, Dr. Ferdinand von Sammem-Frankenegg und Josef Fitzthum wurden keine Nachrücker mehr benannt, ebenso wenig wie für Franz Hanke (Wien), der am 31. Oktober 1944 unter ebenfalls nicht näher bekannten Umständen sein Mandat niedergelegt hat. Aus welchen Gründen die im Gefüge des NS-Staates an nicht unexponierter Stelle tätigen Dr. Hermann Behrends (SD, VOMI) und Dr. Leonardo Conti 247