Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 47. (1999)

Rezensionen

Die Apotheke: 400 Jahre Landschaftsapotheke Horn. Ausstellung der Stadt Horn im Höbarthmuseum, 24. Mai bis 2. November 1997. Hrsg, im Auftrag des Museumsvereins in Horn von Erich Rabl. Horn: Museums­verein 1997. 208 S., zahlr. Illustr., Kt. Berg, Friedrich - Maurer, Hermann: Idole. Kunst und Kult im Wald­viertel vor 7000 Jahren. Ausstellung der Stadt Horn im Höbarthmuseum; 6. Juni bis 2. November 1998; 28. März bis 2. November 1999. Hrsg, vom Museumsverein in Horn. Horn: Museumsverein 1998. 160 S., Illustr. Die nördliche Region des Viertels ober dem Manhartsberg, die als „an den Rand gedrängt“ einstuft wurde, hat es durch mannigfache Bemühungen erreicht, sich vom „Rand“ der nördlichen Staats- und der nordwestlichen Landesgrenze zu lösen. Dazu dienen u. a. die verschiedensten Veranstaltungen auf kulturellem Gebiet, bei denen sich zum Beispiel die Waldviertel-Akademie in Waidhofen/Thaya mit Erfolg um ein gehobenes wissenschaftliches Niveau bemüht. Dasselbe Niveau zeigen die teils ständigen, teils befristeten Ausstellungen, wie zum Beispiel das Textilmuseum zu Weitra oder das bekanntere Krahuletz-Museum in Eggenburg. Diese und andere Sammlungen verweisen auf weitere, überraschende Phänomena des Waldviertels, sowohl auf eine schon früh nachgewiesene Infrastruktur, die die Lage „am Rande“ etwas mildert, als auch auf Spuren der weit in die auslaufende Jungsteinzeit zu­rückreichende Besiedlung des nordwestlichen Niederösterreich. Als ein Zeugnis früher Infrastruktur wurde die Landschaftsapotheke Hom im 16. Jahrhundert 1997 im Höbarthmuseum präsentiert, dem Nachweis der frühesten Besiedlung des Waldviertels dienten und dienen die Ausstellungen der Jahre 1998 und 1999 im selben Haus. Der Gründer des Museums, Josef Höbarth (1891-1952) war hauptberuflich Post­beamter, sein Eggenburger „Kollege“ Johann Krahuletz (1848-1928) gelernter Büchsenmacher. Das dem Höbarth-Museum angeschlossene Landwirtschaftsmuseum ist eine Gründung Emst Maders (1892-1979), eines Bauern aus Breiteneich. Allen dreien ist das Bemühen gemeinsam, die Zeugnisse aus der Vergangenheit ihrer engeren Heimat zu bewahren. Mader befaßte sich mit Agrartechnik, die beiden anderen mit den erstaunlich reichhaltigen ur- und frühgeschichtlichen Funden des nördlichen Niederösterreich. Zusätzlich wird die Gelegenheit zu ortsbezogenen Sonderaus­stellungen anläßlich wichtiger Jubiläen genutzt. Einem solchen war die Ausstellung „Die Apotheke“ zum 400-Jahrjubiläum der Landschaftsapotheke in Hom gewid­met. Die Funde der „Idole“, prähistorischer Götzenfiguren, werden 1998 und 1999 auch im Höbarth-Museum gezeigt. Beide Kataloge bieten neben den Beschreibun­gen der Exponate umfassende Erläutemngen zum Entstehen und zum Umfeld des Gezeigten. Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 47/1999 - Rezensionen 313

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