Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 39. (1986)

AUER, Leopold: Historische Friedensforschung (Literaturbericht)

Rezensionen 481 tum (Tagebücher, Memoiren und Erlebnisberichte, Reisebeschreibungen). Ein Versehen: „Alfred Ritter von Arneth, Joseph II. und Katharina von Rußland. Ihr Briefwechsel, Wien 1969“ (statt 1869, S. 180 Anm. 5). - Der Beitrag von Helmut Rumpler (Die franzisko-josephinische Epoche, S. 192-209) weist eine ähnliche Gliederung auf wie der vorhergehende. Die vorgeführten Quellen­gruppen sind orientiert an der Person des Kaisers, der Außenpolitik, am Problemkreis „Verfassung-Regierung-Verwaltung“, an Nationalitätenkon­flikt, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, an Armee und Kirche. Unter den zitierten Quellen dominieren die in großen Aktenpublikationen dargebotenen und Memoiren werke, Quellen zur Geschichte des Ersten Weltkrieges werden nur in ganz unzulänglichem Ausmaß angeführt. Auf S. 208, Anm. 105, muß es heißen Kempen (statt „Kemoen“). - Karl Haas bringt schon im Titel Quellen- kundliche Bemerkungen zur Geschichte der Republik Österreich (S. 210—222) zum Ausdruck, das das ungeheuer große und vielfältige Informationsgut über Probleme der jüngsten Geschichte, das nur in sehr geringem Umfang im Druck vorliegt, sich einer pragmatischen Aufzählung in begrenztem Rahmen entzieht. Erschwernisse für Benützung und Auswertung ergeben sich für diese Periode aus dem Auftreten neuer Quellengattungen, die dem technischen Entwick­lungsstand entsprechen, wie Lichtbild, Film und Tonträger, und aus Bestim­mungen über Archivsperren und Datenschutz. H. gibt zuerst einen Überblick über „Hilfsmittel“ (Bibliographien für gedruckte Quellen, Archivinventare für ungedruckte) und über Verwahrungsstellen im In- und Ausland, dann an ausgewählten Themenkreisen orientierte, exemplarische praktische Beispiele für zeitgeschichtliche Quellenarbeit. Der Ausdruck „Archiv-Bibliographien“ (S. 214 Anm. 24) wäre besser durch „Archiv-Inventare“ zu ersetzen, „Publi­ziertes Quellengut“ (S. 218) durch „gedruckte Quellen“, auf S. 221 findet sich „in Form von Bildbändern“ (statt Bildbänden). — Das von Erich Brix erstellte Register (S. 224-230) berücksichtigt nicht die in den Beiträgen angeführte Sekundärliteratur. Otto Friedrich Winter (Wien) Die Erforschung von Alltag und Sachkultur des Mittelalters. Methode - Ziel - Verwirkli­chung. Internationales Round-Table-Gespräch Krems an der Donau 20. September 1982 (Veröffentlichungen des Instituts für mittelalterliche Realienkunde Österreichs 6 = Österreichische Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Klasse, Sitzungsberichte 433). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1984. 230 S., 18 Abb. Round-Table-Gespräche sind durch zumeist kurze und in besonderer Weise fachspezifische Referate ausgezeichnet. Dies trifft auch auf das vom Institut für mittelalterliche Realienkunde Österreichs am 20. September 1982 in Krems an der Donau veranstaltete internationale Round-Table-Gespräch zum Thema der Erforschung von Alltag und Sachkultur des Mittelalters zu. Die vorgeleg­ten 25 Berichte sind in der Regel kaum länger als zehn Druckseiten und setzen sich, der vorgegebenen Thematik entsprechend, mit prinzipiellen Fragen über Methoden, Ziele und Verwirklichungsmöglichkeiten in der mittelalterlichen Realienkunde auseinander. Besonderes Augenmerk wurde dabei der wechsel­seitigen Beeinflussung der mittelalterlichen Realienkunde im Kontakt mit traditionellen historischen Hilfs- oder Grundwissenschaften beigemessen, wie etwa der Mittelalterarchäologie, Sozial-, Rechts-, Wirtschafts- und Technikge­Mitteilungen, Band 39 31

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