Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 34. (1981)

BROUCEK, Peter: Ungedruckte Prüfungsarbeiten aus Österreich zur österreichischen Militärgeschichte

REZENSIONEN HANDBÜCHER UND QUELLENWERKE Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland. Hg. von Otto Brunner, Werner Conze, Reinhart Koselleck. Band 4: Mi - Pre. Emst Klett Verlag, Stuttgart 1978. XE, 927 S. In der Reihenfolge der einzelnen Teile des auf sechs Textbände und einen Registerband erweiterten Lexikons ist nun der vierte Band vor dem dritten erschienen, der von Mi bis Pre reicht und von Werner Conze in Zusammen­arbeit mit Christian Meier redigiert wurde. Die einzelnen Artikel, die nach dem bereits im ersten Band verwendeten Schema aufgebaut sind (vgl. dazu MÖStA 27 [1974] 454ff), führen von den Stichwörtern „Militarismus“, „Mit­telstand“ und „Modem, Modernität, Moderne“ über „Monarchie“, „Nihilis­mus“ und „Öffentlichkeit“ bis zu „Politik“, „Polizei“ und „Presse, Presse­freiheit, Zensur“. Auch dieser Band enthält wertvolle Hinweise zur Benut­zung, ein Abkürzungsverzeichnis und eine Liste der Mitarbeiter. Es versteht sich von selbst, daß hier aus Platzgründen die einzelnen Beiträge nur kurz vorgestellt werden können. Im Artikel über „Militarismus“ (Werner Conze), an dem auch Reinhard Stumpf und Michael Geyer mitgearbeitet haben, stehen neben der allgemei­nen Begriffsgeschichte wortgeschichtliche Hinweise zu „Militär“ und „Mi­liz“, verschiedene politische Entwicklungsstufen (Aufklärung, Französische Revolution und Militärreform, stehendes Heer oder Miliz von 1815 bis 1848, der Militarismus in Frankreich und Preußen 1848-1870, Militarismus und Antimilitarismus im Kaiserreich) und Neuansätze der Definition seit dem 1. Weltkrieg im Vordergrund. Der Beitrag kann die erheblichen Verschiebun­gen des Militarismusbegriffes im Laufe der Geschichte verdeutlichen. Der Beitrag „Mittelstand“ (Werner Conze), der bis zur aristotelischen Tradition zurückgreift, zeigt die Entwicklung des Begriffes von der Einbürgerung des noch bedeutungslosen Wortes bis zum organisierten Mittelstand. Die Frag­würdigkeit der Verwendungsfähigkeit dieses Begriffes ist - so Conze - nach 1945 erneut hervorgetreten, nachdem der Begriff um 1890 zu einem Schlag­wort wurde. Hans Ulrich Gumbrecht analysiert den Begriff „Modem, Mo­dernität, Moderne“, indem er von den Verwendungen des Wortes „modernus“ im Mittelalter, der Gegenwart im zyklischen Geschichtsbild der Renaissance ausgeht und das Gegenwartsbewußtsein von der Aufklärung bis zur Jahr­hundertwende, die Verengung des Modernen zur „Zeitbewegung“ im Vor­märz und das Modemitätsbewußtsein des 20. Jahrhunderts aufzeigt. Am Schluß stehen Ansätze zu sozialgeschichtlichen Folgerungen, wobei der Vf. besonders die unterschiedlichen Auffassungen von R. Koselleck und N. Luh- mann erwähnt. Sehr gründlich und umfassend bearbeitet ist auch der Artikel über „Monarchie“ von Werner Conze, Jochen Martin, Hans K. Schulze und Hans Boldt, der von der griechisch-römischen Antike bis zur Monarchie im 20. Jahrhundert reicht. Heinrich Schipperges verfaßte den Beitrag über den Begriff „Natur“, der zu den ältesten und vieldeutigsten Begriffsbildungen

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