Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 32. (1979)

HÖFLECHNER, Walter: Anmerkungen zu Diplomatie und Gesandtschaftswesen am Ende des 15. Jahrhunderts

ANMERKUNGEN ZU DIPLOMATIE UND GESANDTSCHAFTS­WESEN AM ENDE DES 15. JAHRHUNDERTS Von Walter Höflechner Die Beschäftigung1) mit der Entwicklung der Diplomatie und des Gesandt­schaftswesens kann auf eine einigermaßen kontinuierliche Tradition zurück­blicken: von Ranke über Reumont zu Maulde la Claviéres großem, dreibändi­gem Werk über die Diplomatie zur Zeit Machiavellis, über Krauske, Schaube und andere deutsche Beiträge gegen Ende des 19. Jahrhunderts und dann im 20. Jahrhundert zu Mattinglys Renaissance Diplomacy und zu Donald E. Quellers The Office of Ambassador in the Middle Ages2). Alle diese Werke hatten mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen: die Masse der Quellen in vie­len verschiedenen Ländern über Jahrhunderte hinweg, wollte man die Ent­wicklung aufzuzeigen versuchen; die Unlösbarkeit der Materie vom Ablauf der politischen Geschichte, von den Ereignissen und Entscheidungen, als de­ren Medium das zu untersuchende Objekt vielfach zu sehen ist; die schwieri­gen und oft vergeblichen Bemühungen der Erfassung und Kategorisierung 1) Mit diesem Beitrag greife ich die in MÖStA 27 (1974) 463 ausgesprochene Anre­gung auf, Ausführungen aus dem Teil II meiner Dissertation - Beiträge zur Geschichte des Gesandtschaftswesens und der Diplomatie unter Maximilian I. 1490-1500, 3 Teile in 2 Bdn (ungedr. phil. Diss. Graz 1967), hier im folgenden zitiert als Höflechner Diss. — zu publizieren. Die folgenden Bemerkungen sind eine Zusammenstellung von Überlegungen und Materialien, die der genannten Arbeit und dem Gesandtenreperto­rium — Walter Höflechner Die Gesandten der europäischen Mächte, vornehmlich des Kaisers und des Reiches 1490-1500 (AÖG 129, 1972), zitiert als Höflechner Die Ge­sandten - sowie neuerer Literatur entstammen, wobei natürlich weite Bereiche unbe­rücksichtigt bleiben mußten; der vorliegende Beitrag ist in keinem seiner Teile ein Ab­druck aus den erwähnten Arbeiten. - Für den historischen Hintergrund ist stets Her­mann Wiesflecker Kaiser Maximilian I. Das Reich, Österreich und Europa an der Wende zur Neuzeit bis jetzt 3 Bde (Wien 1971 ff) heranzuziehen, wo auch die Literatur zusammengestellt ist; dieses Werk wird nur in Ausnahmefällen zitiert. — Mit der Ab­kürzung WMR (= Wiesflecker-Maximilian-Regesten) wurden jene Quellen bezeichnet, die unter dem angegebenen Datum in dem im Institut für Geschichte, Abteilung für österreichische Geschichte, der Universität Graz befindlichen Apparat der Regesta im­perii XIV - Maximilian I. aufzufinden sind; für die Benützung der Regesten danke ich Herrn Professor Wiesflecker wie den Bearbeitern herzlich. 2) Eine Übersicht über die wesentliche Literatur findet sich bei Donald E. Quel­ler The Office of Ambassador in the Middle Ages (Princeton 1967); die Literatur zum Problem der ständigen Gesandtschaft (auf das hier nicht eingegangen werden soll) re­ferierte Fritz Ernst Über Gesandtschaftswesen und Diplomatie an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit in Archiv für Kulturgeschichte 33 (1950) 64-95. Nachzutragen ist F. Sägmüller Die Anfänge der diplomatischen Korrespondenz in Historisches Jahrbuch 15 (1894) 279—306. Mitteilungen, Band 32 i

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