Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 27. (1974)

HEISS, Gernot: Die ungarischen, böhmischen und österreichischen Besitzungen der Königin Maria (1505–1568) und ihre Verwaltung

Besitzungen der Königin Maria (1505—1558) 69 Güter eine Monatsrente von 1500 fl. aus40); im August 1527 erhöhte er diese Rente auf monatlich 2000 fl. und schenkte ihr außerdem noch Burg und Stadt Cilli 41). Gleichzeitig beglaubigte er eine Abschrift des Heirats­vertrages vom 22. Juli 1515 mit den Bestimmungen über ihre Aussteuer, womit er ihre Besitzrechte in Ungarn anerkannte 42 *). Die Königin-Witwe hatte jedoch große Geldsorgen, denn der Ertrag ihrer Güter war 1527 wegen der Thronwirren gering gewesen 4S 46), und die nie­derösterreichische Kammer bezahlte nicht die von Ferdinand versprochene Rente 44). Maria bemühte sich bei Ferdinand um Zusagen 4ä) und erreich­te, daß sie die Einnahmen des Preßburger Dreißigstzollamtes und seiner Filialen, die sie als Erbin des Emmerich Szerencsés seit dem 8. September 1526 bekam 4e), behalten durfte. Auch noch in zwei weiteren Fällen glückte es der Königin in den beiden folgenden Jahren, kleinere Besitzrechte in Ungarn zu erwerben: Es gelang ihr, die drei Burgen Dobring (Dobrona/Dobrá Niva), Végles (Viglas) und Zolyom-Lipese (Slovenská L’upca) zu behalten, die im Gebiet der Berg­städte lagen und die Marias Hauptmann Christoph von Thurn Anhängern Zápolyas abnehmen hatte können47). Ende 1529 gab ihr Ferdinand, zur Tilgung alter Forderungen der Schwester an ihn, den Zehent des Raaber Bistums von Ödenburg, Güns und den Gütern der Weißbriach, sowie Schloß und Herrschaft Körmend, das Peter Erdödy von Eberau durch seinen Übertritt zu Zápolya verwirkt hatte (Franz Batthyány eroberte und be­hielt jedoch Körmend)48). Außerdem schenkte Ferdinand der Schwester 4») Aufstellung der Forderungen Marias an Ferdinand, s. d. (1540), ed. eben­da 2 30 f. 41) 1527 August 1 Wien: Or. im HHStA Ungarn 343 fol. 18, ed. ebenda 1 64 ff (Cilli wird später nicht mehr erwähnt); 1527 August 3 Wien: Or. im HHStA Ungarn 343 fol. 37. 42) Beglaubigung des Vertrages vom 22. Juli 1515 durch Ferdinand, 1527 Juli 20 Wien: HHStA Ungarn 342 ed. Hatvani Magyar történelmi okmánytár 1 54 ff. 4S) Vgl. Aufstellung der Einnahmen Marias aus dem Preßburger Dreißigst und aus den Bergstädten, sowie durch Zahlungen Ferdinands an sie, s. d. (1540): HHStA Ungarn 346, s. d., fol. 27 f, wonach sie durch ihren Unterkämme­rer in Kremnitz, Johann Dobraviczky, 1527 nur 1632 rh. fl. 30 d., dann aber jähr­lich bis 1536 9428 fl. 45 d. (1532) bis 14.300 fl. (1531) bekam. 44) Maria an Ferdinand, 1527 September 14 und Oktober 2 Wiener Neustadt, ed. Bauer-Lacroix Korrespondenz 2/1 125 f; Ferdinand an Maria, 1527 Oktober 5 Ofen, ed. ebenda 140 f. 45) Denkschrift Marias an Ferdinand, 1527 November 2 Stuhlweißenburg, ed. ebenda 144 ff. 46) Siehe dazu im zweiten Teil dieser Arbeit den Abschnitt über den Dreißigstzoll von Preßburg. 47) Ebenda: Abschnitt über Marias Besitzungen im Gebiet der sieben Berg­städte. 48) Ebenda: eigener Abschnitt.

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