Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 26. (1973)

KÖFLER, Werner: Beiträge zum Urkundenwesen Meinhards II. in den Jahren 1271 bis 1295

Urkundenwesen Meinhards II. 83 1284 Februar 17 (Reg. 407): „... contulimus et auctoritate presencium condonamus.. 1284 Juli 5 (Reg. 427): „...investivimus et auctoritate presentium investimus ...“ 1284 Mai 4 (Reg. 416): „... contulimus et conferimus ...“ Diese Formulierungen prägten Rudolf von Isny und Dietrich von Pflugdorf! Ab 1284 scheinen allerdings nur mehr wieder reine Perfektdisposi­tionen auf: „contulimus“ („perpetuo possidendum“, „proprietatis titulo li­bere possidendum“, „perpetuo possidendi“), „locavimus“, „veriehen mit disem brive, daz wir Elsbeten ... lazzen haben den Weingarten, und lihen im und allen sinen erben“ 108). Die Schlußformeln variieren und entsprechen durchaus dem allgemei­nen Gebrauch. Hervorzuheben ist hier das Diktat Wilhelms: 1273 Juli 8 (Reg. 83): „In huius rei testimonium presentem eis paginam dari iussimus nostri sigilli robore communitam coram hiis testibus ... et aliis quam pluribus. Actum in Tyrol in gradu ultra cellarium. Anno dni...“. 1276 Jänner 3 (Reg. 157): „In huius rei testimonium et perpetuam firmitatem presens instrumentum ipsis dari iussimus et sigilli nostri munimine roborari coram hiis testibus ... et aliis multis. Actum in castro Tirol ante cenaculum superius. Anno domini ...“. 1289 Jänner 5 (Reg. 618): „In huius igitur collationis perpetuam firmitatem presentes dari iussimus nostro sigillo communitas coram hiis testibus ... et aliis fide dignis. Actum in castro Tyrol...“. 1289 März 4 (Reg. 622): „... und daz ditz als vorgeschriben stet staet sei, so haben wir ir disen brif heizzen geben mit unserm hangenden insigel und ist gesehen ze Tirol...“. Entsprechend einer reinen Beweisurkunde formuliert Wilhelm die Corroboratio mit der Betonung der Übergabe der Urkunde an den Emp­fänger und der Bekräftigung durch das Siegel. Die angeführten Zeugen erscheinen nicht mehr als Zeugen der Handlung, sondern als Zeugen des Beurkundungsbefehls und der Besiegelung. Eine Eigenart Wilhelms ist auch die genaue Ortsbezeichnung; dies könnte ein Einfluß aus dem Notariatsinstrument sein oder aber ein Hinweis darauf, daß sich das „Actum“ noch sehr wohl auf den formellen Akt der Belehnung bezieht. Dietrichs von Pflugdorf Diktat bringt die verbreitete Formel in die Belehnungsurkunde herein, daß Beurkundung und Besiegelung eine Miß­achtung des geschehenen Rechtsaktes durch den Aussteller oder dessen Nachfolger verhindere: 1281 Juli 17 (Reg. 311) „...testimonium ne per nos vel heredes nostros successivis temporibus valeant irritari presentes ei dari iussimus nostri sigilli munimine roboratas. Testes horum sunt... et alii. Actum et datum ...“. io«) in Urkunden von 1284, 1286, 1288, 1289, 1290, 1293, 1295: Reg. 412, 495, 615, 618, 622, 701, 802, 833, 841, 930. 6*

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