Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 26. (1973)
BENNA, Anna Hedwig: Zum AEIOV Friedrichs III. Auslegungen des 15. Jahrhunderts
420 Anna Hedwig Benna vom Landfrieden von 1442 (der sogenannten Reformatio Friedrichs III.) bis zu den Verhandlungen im Mai 1493, die zum Abschluß des Friedens von Senlis mit Frankreich führten. Einige Stücke aus den Fünfziger- und Sechzigerj ahren betreffen den Gubernator Johannes Hunyadi, Ulrich von Cilli, die österreichischen Stände und König Ladislaus (1452), Erzherzog Albrecht VI. (1463). Die Hauptmasse der Kopien von Stücken aus den Siebziger- und Achtzigerjahren behandelt den Christentag von Regensburg und den Anschlag gegen die Türken (1471), die Verwicklungen mit Ungarn, Böhmen, den Türken, der Schweiz und den Niederlanden, die Krönung Maximilians I. zum römischen König (1486) und Verhandlungen mit Erzherzog Sigmund (1487), sowie verschiedene Reichsangelegenheiten. Die Handschrift enthält ferner Notizen über die Könige von Frankreich (Karolinger, Kapetinger und Valois), ihre Gräber in St. Denis, über die Herzoge, Fürsten und Grafen in Frankreich sowie einen Bericht über Salbung und Krönung Karls VIII. in Reims und seinen Einzug in Paris (1483). Das Kopialbuch bringt außer einem Carmen de imperatore Friderico (Incipit: „Des lob wii kaiser Fridereich der körnen ist wol zu dem reich,“ Explicit: „Rößler der klain man hat im das liedt erzelett“, fol. 85 v—86 v) auf einem leeren Blatt zwischen den Abschriften des Mandats Maximilians I. gegen die Landsknechte, 1491 Jänner 29 (fol. 76 v), und einer undatierten Instruktion des römischen Königs für seinen Orator an der römischen Kurie, Kardinal Raimund Peraudi, Bischof von Gurk (fol. 78 r—79 r), eine Zusammenstellung von Auslegungen der „libereyen“ König Ladislaus’ und Kaiser Friedrichs III. (fol. 77 r). Von der gleichen Hand stammen Aufstellungen über die Städte Österreichs, der Steiermark, Kärntens und Krains, die von König Mathias von Ungarn besetzt waren oder in der Hand des Kaisers verblieben (fol. 77 r: „Sequuntur provincie et civitates pertinentes ad ducatum Austrie. Civitates Austrie, ubi ponitur una linea, illa civitas fuit obtenta a rege Hungarorum. Ubi vero nulla ponitur, remansit apud Fridericum imperatorem“, fol. 77 v: „Civitates superioris Austrie, civitates superioris Stirie“, fol. 78 r: „Civitates superioris Carinthie, Civitates inferioris Carinthie, civitates Carniole“). Die gleiche Hand begegnet wieder mit dem Nachtrag „geordent rett in der rayttung“ in der Verschreibung Erzherzog Sigmunds 1487 (fol. 120 v). fol. 77 r „Rex Ladislaus Kunig Laßla, do er zu Rom obedientz teth bast Nicolao, sprach der bast: ,Alme Deus, custodi istum puerum“. Do nam er dye v buchstaben a. d. c. i. p. zu ayner libery. 1st ais vil: Ama Deum, clerum, iustitiam et pacem. Dye possen machen auch eyn auslegung und sprechen, es hayss also: ,aller dyern chump in parhoff“. a. e. i. o. v. Imperator Fridericus [1] Aller erst ist Österreich verdorben. [2] Aquila electa iuste omnia vincit. [3] Altissimus instituit 28) eum orbi universo. 28) Am Rande verbessert aus „elegit“.