Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 15. (1962)
MISKOLCZY, Julius: Das Institut für ungarische Geschichtsforschung in Wien und seine Publikationen
Literaturberichte 591 Werk von E. Mályusz, A türelmi rendelet. II. József és a magyar protestantizmus (Das Toleranzpatent. Josef II. und der ungarische Protestantismus) (1939), die fleißigen Arbeiten von A. Meszlényi, wie A tanító szerzetesrendek visszaállítása (Die Wiederherstellung der Mönchsorden für Unterricht) (J., 1933), die Arbeiten von Ä. Hermann über den Bischof J. Lonovics oder über die siebenbürgische Synode von 1822 (J., 1935) usw. Kaum weniger wichtig sind die Forschungen über das Schulwesen und das geistige Leben in Ungarn. Auf diesem Gebiet seien erwähnt: die tüchtige Studie von St. Barta, Ungarn und die Wiener Universität des Jesuitenzeitalters (J., 1937), die Arbeit von K. Klein, Az állami protestáns egyetem eszméje a Habsburgok alatt a XVIII. és XIX. században (Die Idee der staatlichen protestantischen Universität unter den Habsburgern im XVIII. und XIX. Jahrhunderte) (1930); Johanna Ernuszt, Die ungarischen Beziehungen des Hugo Blotius (J., 1940), die gut dokumentierten Arbeiten von L. Csóka, z. B. Der erste Zeitabschnitt staatlicher Organisierung des öffentlichen Unterrichtswesens in Ungarn (1760 bis 1791) und seine Arbeiten über A. Kollár u. m. a. Gleichzeitig mit der Eröffnung des Institutes begannen auch die Forschungen auf dem Gebiete der Archäologie, sowie die kunstgeschichtlichen Forschungen, die durch den Reichtum der Wiener Museen erklärlich sind. Nur einiger Forschungen sei hier gedacht: J. Kapossy schrieb über Hildebrandt (1924), J. Fleischer über verschiedene Themen, über J. Bergl, über das Schloß der Familie Edelsheim-Gyulay, er veröffentlichte die Namen der Ungarn, die in der Kunstakademie von Wien gelernt haben, unter dem Titel: Magyarok a bécsi képzőművészeti Akadémián (Ungarn auf der Wiener Kunstakademie) (1933), er schrieb über die Wandmalereien des Schlosses Schönbrunn etc. Ein anderer Forscher beschäftigte sich mit der Rolle Wiens in der Geschichte der ungarischen Musik (E. Haraszti) usw. Dabei haben wir verschiedene Themenkreise, wie z. B. die Turkologie, gar nicht erwähnt. Es mußt betont werden, daß die Wiener Forschungen zu den oben angeführten zahlreichen Themen bald mehr, bald weniger Material lieferten und in verschiedenem Ausmaße zur Bereinigung der Fragen beitrugen. Es gibt darunter solche, die vollständig auf Wiener Archivforschungen aufgebaut sind, und andere, denen Wien nur einige Daten geschenkt hat; einige Forscher hielten sich Jahre hindurch, andere nur einige Wochen im Institut auf. Doch kann man im allgemeinen sagen, daß die Bearbeitung der wichtigsten Fragen nur dadurch möglich wurde, daß das Institut den Forschern nicht nur Obdach, sondern auch geistige Hilfe gewährte. Es würde zu weit führen, eine Zusammenstellung des schier unbegrenzten Materials zu versuchen, das von den Mitgliedern und Gästen des Instituts in den Archiven, Bibliotheken und Museen Wiens gesichtet und bearbeitet wurde. Es gibt kaum einen Bestand des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, eines der reichsten Archive der Welt, der ihrer Aufmerksamkeit entgangen wäre; dasselbe kann man von dem ehemaligen Hof