Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 15. (1962)

AUER, Erwin M.: Die Präbende des Ordens vom Goldenen Vlies

Die Präbende des Ordens vom Goldenen Vließ 35 In diesem Zusammenhang interessiert es vielleicht, daß der letztgenannte Präbendist, der als praktischer Arzt und Armenvater auf der Landstraße in Wien wirkte, 1868 und 1869 nicht berücksichtigt wurde, weil er als Arzt ein sorgenfreies Auskommen finden dürfte2"), zwei Jahre später jedoch ohne feststellbare neue Überprüfung in die Stiftung einbezogen wurde. Die anläßlich der letzten Verleihung versuchte Maßnahme, Bewerber um eine Präbende aus dem Stand aktiver oder pensionierter Offiziere durch das k. und k. Reichskriegsministerium hinsichtlich des Zutreffens der stift­briefsmäßigen Bedingung überprüfen zu lassen, bewährte sich offensicht­lich und wurde daher auch weiterhin von der Ordenskanzlei beibehalten. So wurden die auf die Concurs-Ausschreibung 299 300) neu eingebrachten acht Gesuche 301) um die nach dem Ableben des pensionierten k.k. Lieutenants August Grafen Wenger sky (f 11. März 1871) 302) freigewordene Prä­bende dem k.k. Ministerium des Innern und dem k. und k. Reichskriegs­ministerium 303) vorerst zugeleitet und die Überprüfungsergebnisse beider Behörden 304) der Competententabelle 305) zugrundegelegt, die der Kabi­nettsdirektor Adolph Freiherr von Braun in Vertretung 306 307) des beurlaubten Ordenskanzlers Freiherrn von Krauß dem Besetzungsvortrag anschloß. Der Monarch vergab die freie Präbende in der XIII. Verleihung vom 16. Dezember 1871 307) 37. Johann Ritter Hantken von Prudnik 308), f 23. Juni 189 0 309). Da die Ordenskanzlei diesmal zwei gleich würdige Bewerber vorzu­schlagen hatte, erbat sie sich den Befehl, daß der von beiden unberück­sichtigt bleibende Competent Eurer Majestät für die nächste in Erledigung 299) ZI. 38/TO/1868, fol. 235. 30°) ZI. 9/TO/1871. — Amtsblatt zur Wiener Zeitung, 21. Juli, Nr. 179, 99 f., 23. Juli, Nr. 181, 110 f. und 26. Juli 1871, Nr. 183, 122. 30O ZI. 3, 6, 8, 11, 12, 13, 14 und 16/TO/1871. 302) zl. 2/TO/1871, hier liegt auch das Originaldekret ein (fol. 12). 303) ZI. 17/TO/1871. — AVA, Ministerium des Innern, Adelsgeneralia, Gol­dener Vließ Orden, Min. d. Innern Nr. 14404 und 15058 ex 1871. 304) ZI. 21/TO/1871, erliegt heute als fol. 106 ff. bei ZI. 23/TO/1871. Die Stellungnahme des k. und k. Reichskriegsministeriums 1/8090 vom 29. Novem­ber 1871 findet sich ebenfalls im letztgenannten Akt (fol. 123 ff.). 3°5) ZI. 23/TO '1871, fol. 99 ff. 30°) Ebenda, fol. 94r. 307) Ebenda, fol. 94 ff. (Konzept des Vortrages und der Anweisung an den Fondskassen-Direktor). — ZI. 24/TO/1871, fol. 139 ff. (Originalvortrag), 146 (Ah. Entschließung), 138 (Dekrententwurf), 147 (Entwurf der ablehnenden Be­scheide [hiezu auch ZI. 22 und 25'TO 1871] und der Zeitungsnotiz). — Wiener Zeitung, 17. Dezember 1871, Nr. 302, 1067. sós) ZI. 12, 23 und 24/TO/1871, 5/TO/1879 und 9/TOÜ882. 309) KA, Verzeichnis der Stabsoffiziere 1815 bis 1900, Bd. 2, 214. 3*

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