Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 12. (1959)

WALDSTEIN-WARTENBERG, Berthold: Die Grundherrschaft der Herren von Arco bis zu ihrer Erhebung zur Grafschaft im Jahre 1413

Die Grundherrschaft der Herren von Arco 9 Ludvig geschleift45), kurze Zeit später allerdings wieder aufgebaut, da sie unter den Lehen aufgezählt wurde, die Anton von Arco vom Bischof er­hielt46). 1388 wurde Spine abermals während einer Fehde mit dem Bischof zerstört47 *). Diesmal erhielten sie erst am 17. Mai 1404 die Erlaubnis zum Wiederaufbau 4S). Um die Besitzungen des nördlichen Judikarien zu schützen, hatte Ulrich Pancera am 1. März 1278 als bischöfliches Lehen die Burg Castel-Romano erhalten, die in der Pfarre Bleggio lag. Mit Hilfe dieser Burg sollte er im Auftrag des Bischofs die Bewohner von Bleggio, Rendena, Tione, Lomaso und Bono schützen, wofür er sie zu Ausbesserungs- und Wachtdienste heranziehen konnte49). Dies war allerdings die letzte Burg, die von den Herren von Arco nach Lehensrecht erworben wurde. Zu einer Zeit, als das Lehensrecht allmählich seine militärische Be­deutung verlor, mußten die Landesherren zu anderen Mitteln greifen, um ihren Burgen einen sicheren Schutz angedeihen zu lassen. Dies boten ihnen die Burglehensverträge, die in Form von Dienstverträgen abge­schlossen wurden. Im Fürstbistum Trient finden wir schon früh diese Art der Belehnung, die hier als Burghut (custodia) bezeichnet wird. Der Vasall erhielt jetzt im Gegensatz zur bisherigen Belehnung einen bestimm­ten jähi'lichen Gehalt in Naturalien oder Geld und Ersatz aller angelaufenen Unkosten. Ulrich Pancera von Arco gelang im Laufe des 13. Jhd. der Erwerb mehrerer Burgen in dieser Form. Am 14. Mai 1261 erhielt er von Bischof Egeno von Trient die Burghut des Schlosses Tenno mit der damit ver­bundenen Gastaldie50). Seine Aufgabe als Gastalde bestand in der Aus­übung der hohen Gerichtsbarkeit — worüber noch zu sprechen sein wird — und in der Verwaltung der in dieser Gastaldie gelegenen bischöflichen Besitzungen. Als Gehalt erhielt er dafür einen jährlichen Betrag von 225 Pfund. Wenige Jahre später, am 12. März 1273 erhielt Ulrich Pancera die Burg Riva, die inzwischen bischöflich geworden war, in der gleichen Form51). Für diese Burg erhielt er ein jährliches Gehalt von 150 Pfund. Alle Neubauten und Verbesserungen, die Ulrich auf dieser Burg vorneh­men wolle, sollten ihm vergütet werden, nachdem dieselben von den Werk­meistern und Bauleuten geschätzt worden waren. Der Unterschied in der Höhe des Gehaltes zu Tenno liegt wohl in der Größe der Burg. Tenno war ursprünglich im Besitz der Grafen von Eppan gewesen und erst zu Beginn des 13. Jhd. an den Bischof gefallen. Riva war «) Ebda, S. 170. 46) Arco-Archiv Mantua, Busta 12. 47) A. Franco, a. a. O., S. 177. «) A. Franco: Privilegia, S. 215. 49) Arco-Archiv Mantua, Busta 10. 59) Ebda. 51) Ebda; seit 1266 (ebda Busta 5) besaß er hier bereits einen Turm, der vermutlich auf eine Belehnung des Jahres 1207 zurückgeht; (ebda Busta 5).

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