Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 6. (1953)

NECK, Rudolf: Zeitgeschichtliche Literatur über Österreich

522 Literaturberichte Klammem wiedergegeben ist, bearbeitet werden. Diese Ausgabe soll in einzelnen Lieferungen bis zum Jahre 1400 geführt werden. Anna C o r e t h (Wien). Mitteilungen des steiermärkischen Landesarchivs. Folge 3: Festgabe zum 2. öster­reichischen Archivtag und 3. österreichischen Historikertag. Steiermärkische Landesdruckerei, Graz 1953. 88 Seiten. Das steiermärkische Landesarchiv setzt mit dieser, aus einem beson­deren Anlaß, dem im Mai 1953 in Graz abgehaltenen 2. österreichischen Archivtag und 3. österreichischen Historikertag, erschienenen Nummer die Reihe seiner Mitteilungen fort, die sich schon einen ansprechenden Platz unter den österreichischen archivwissenschaftlichen Periodika sichern konnten. Der vorliegende Band gewährt einen aufschlußreichen Einblick in die rührige Tätigkeit der steirischen Archivbeamten in einem eingehenden Tätigkeitsbericht für das Jahr 1952 (S. 3—15). Dem wichtigen Arbeits­feld der Betreuung der Privatarchive im Bundeslande Steiermark ist die „Bestellung von Archivalienpfleger im Lande Steiermark“ und die Instruk­tion für dieselben gewidmet (S. 16—19). In denselben Bereich gehört die Abhandlung von Franz Pichler, „Das Gemeindearchiv Rachau, Bericht und Inventar“ (S. 46—69), in der der in dem Inventar gegebene Ordnungs­plan für ein kleineres, nur ins 19. Jahrhundert zurückreichendes Gemeinde­archiv über den speziellen Fall hinausgehende Bedeutung besitzt; der Anregung des Autors, Archive gleicher Art nach einheitlichen Gesichts­punkten zu ordnen, würde man auch an maßgebender Stelle Gehör wün­schen. Im Zusammenhang mit der Übertragung des der Zerstörung preis­gegebenen Forstarchivs Wildalpen in das Grazer Archiv im Jahre 1952 bringt Peter Klug eine kurze Übersicht über „Die Schicksale der steiri­schen Forstarchive“ (S. 70—72), die für die „grüne Mark“ eine so be­deutende Quelle der Wirtschaftsgeschichte darstellen. Eine Würdigung der Institution der steirischen Landtafel, insbeson­dere als wichtige Quelle für die Besitz- und Familiengeschichte, und ein summarisches Inventar des Bestandes verfaßte Franz Posch (S. 28—45). Den Bibliotheksbeständen des Landesarchivs ist eine Abhandlung von Rein­hold Aigner über „Die Amtsbibliothek im steiermärkischen Landes­archiv“ (S. 79—83) gewidmet, die eine Information über den Umfang (über 10.000 Bände und 100 Faszikel nach dem Stand vom 31. Dezember 1952) und über die vertretenen Sachgebiete ermöglicht, und eine von F. W. K o s c h über „Die Lutzbibliothek“, eine Büchersammlung zur Ge­schichte Südosteuropas, vornehmlich des deutschen Volkstums, deren Über­gabe aus dem Besitz von Prof. Dr. Andreas Lutz gemäß letztwilliger Verfügung an das steiermärkische Landesarchiv erfolgte (S. 73—78). Josef K r a ß 1 e r berichtet über die Auffindung eines Vergilfrag- ments aus dem 10. Jahrhundert, das für einige dem Dichter zugeschriebene kleinere Gedichte Lücken in der Überlieferung zu überbrücken vermag, auf dem Einband eines im Vorjahr vom Landesarchiv erworbenen „Meister­buches der Bäcker und Müller zu Schladming 1654—1750“ (S. 20—27). Mit dem immer wieder aufgeworfenen und doch noch kaum befriedigend gelösten Problem der Sicherstellung der in der Gegenwart und jüngsten

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