Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 5. (1952)

NECK, Rudolf: Diplomatische Beziehungen zum Vorderen Orient unter Karl V.

Diplomatische Beziehungen zum Vorderen Orient unter Karl V. 81 schickte, mit dem er sich aller Sachen verglichen wolle. Er hat auch mehermal gesagt, das sein bevelch nit anders sey, dan das die pottschafften zu seynem herrn oder in Portugal khomen. Wol hat er weyther in bevelch gehabt zu sagen, wie es ime vor jaren ergangen, wie der Turck ime zwar schlachten abgewunnen unnd auss seyner hauptstadt verjagt, wie ime der Turck die prophand vergiefft e) unnd das ime von derselben vergiefft meher dan achtzig tausend man gestorben seyen. Er ist auch gefragt worden des glaubens halben, sagt er, der kunig und seyne neheste rethe seyen cristlichen glaubens unnd gepurt. Er hab auch der Nestorianer und Jacobiner unnd deiglichen Christen £) unnd vil unter ime seyen mahumetisch. Aber drey kunigreych hab er erst von den Tartarii gewunnen seyendt des haydenischen glaubens* 105 *). Aber wan got das gluck gebe, das diser tyrann der Turck vertryeben werde, zwyfelt ime nit, seyne herre sampt seynen volck wurde des grossen herrn der Cristetn glauben annemen. . Item er zaigt auch an von grossen volck das teglich wone umb und inn der stadt oder wo der Sophy sey uff zehen oder funff zehen tausent man alwege geruesst unnd zaigt auch ann, das bey ime über drey oder vier nit regieren und las sich selten sehen. Unnd wan er ausreyt so dörff weytt niemandts vor und nach bey ime sein dan seine drey oder vier rethe. Sagt von grossen gold und reichtumb derselbigen lande«). Item sagt auch, der Turck hab noch vil lande do noch Christen in seyen als Grecia unnd die begerent nit meher, dan das sie vom Turcken erlediget und die Christen kement, deshalb er vermaint, nit so gar schwer zu sein Widder den Turcken zu kriegen. Item er sagt auch das die gueten Christen bey dem bergk Lybano wol hundert tausent man vermugen 10°) unind wie wol der Turck den Soldan vertryeben, sey ime aber nyht muglich gewest, diese Christen im berge Libano zu vertreiben. Dann wan er wider sye anzyhe, so rucken sye hinder sich in die berge und was er vor volck zu inen schickt ist als erschlagen. Darumb mit dem Patriarchen zu handeln were wan die Christen und Sophy auff weren, dass sye Siriam, Palestinam und Galileam uberzugen damit der Turck khein Hulff aus denselbigen landen uber meer bekhomen mecht. e) ut commeatus veneno ita periculose sibi Turea corruperit f) et id genus male Christianorum g) vim auri, argenti reliquarumque divitiarum que tanque copiae cornum in illis regionibus fluant adeo suis laudibus extulit ut nihil supra 105) Über diese und folgende Angaben vergi, noch R. Grousset, Histoire de l’Asie, 3. Bd., Paris 1922, S. 161 ff.; von zeitgenössischen persischen Quellen ist die von E. Gauimin und A. G a 11 a n d zuletzt in A. P. Büschings Magazin in für die neuere Historie und Geographie, 17. Teil, Halle 1783 in latei­nischer Übersetzung veröffentlichte Chronik von Emir Yahya zu erwähnen. (HHStA., Orientalische Handschrift der ehern. Konsularakademie, Kraft Nr. 245). 106) Vergl. Anhang 2. Mitteilungen, Band 5 6

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