Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 5. (1952)

WINTER, Otto Friedrich: Der Bestand „Archivbehelfe“ des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs

Österreich 339 schaffen. Es war auf Grund des aus diesen Werken zu gewinnenden Über­blicks möglich, an eine planmäßige Ausfüllung der Lücken der Archiv­behelfreihe zu schreiten, sei es durch Inventarisierung von neu zugewach­senen oder bisher nicht verzeichneten Beständen in der Reihenfolge der Notwendigkeit und des praktischen Bedarfes, sei es durch Ersetzung über­holter oder summarischer Behelfe durch eingehende Verzeichnisse60), sei es durch Entwicklung neuer Indizierungsmethoden, die eine tiefergehende Aufschließung des in den Beständen enthaltenen Quellenmaterials gewähr­leisten. Trotz der äußeren Hemmnisse61) und der starken Inanspruchnahme der Beamten für andere archivarische Aufgaben, z. B. Publikationen, sind doch die Ansätze zu jeder der genannten Möglichkeiten der Weiterarbeit an der Inventarisierung erkennbar. Es könnte nach dem bisher über Schick­sale utnd Zusammensetzung des Bestandes „Archivbehelfe“ Mitgeteilten die Frage aufgeworfen werden, ob nicht die Eröffnung einer neuen, nach mo­dernen Inventarisierungsmethoden gearbeiteten Reihe von Suchbehelfen am Platze gewesen wäre; die Erwägung des Umfanges der Bestände im Ver­hältnis zur Leistungsfähigkeit einer Archivargeneration — der Fortsetzung eines derartigen Programms über einen längeren Zeitraum widerspricht die bisherige Erfahrung — läßt es nicht wundernehmen, daß man davon ab­gesehen hat. In die erste Gruppe, Behelfe zu neu erworbenen oder noch nicht inven­tarisierten Beständen, gehören z. B. die Verzeichnisse über Abteilungen der Gratialregistratur des Reichshofrates (AB. 236 d, 244 c) und die Agen­tentitel (AB. 63 a), Taxbücher (AB. 133 a), verschiedene Bestände des Ministeriums des Äußeren (AB. 170 c, 177 a, 178 d, 251 a—d), des Bundes­kanzleramtes, Auswärtige Angelegenheiten, 1918—1938 (AB. 189 b—k, 375/14, 15, 502 a), zu den Gesandtschaftsarchiven (AB. 217 b—q), den Hofarchiven (AB. 304 b/2, 305 a, g, 379 a, 417 b6'2), 480, 480 a), über Zu­wächse der Abteilung Belgien (AB. ad 196/1) und für eine große Zahl von auf verschiedene Bestände verteilten Nachlässen, auch für einige Herr­schaftsarchive. Der Ersetzung überholter und allzu dürftiger Behelfe gelten die Ver­zeichnisse zu verschiedenen Teilbeständen der Staatenabteilungen in den Sammelmappen (AB. 26—40, siehe auch vorhergehenden Abschnitt) und zurBestandgruppe „Italien-Spanischer Rat“ (AB.435b), des Familienarchivs (AB. 292 a, 297 a, b, 298 a—e, 301 a—c, 477 a, 480 c) und Lothringischen Hausarchivs (AB. 308/6, 308 a, 481 a), des Kabinettsarchivs (AB. 312, 314, 315, 482 a), der Klosterarchive (AB. 38/17) und der Sammlung der Drucke und Abschriften der Staatsverträge (AB. 177); auch der Zettelindex der Registratur des HHStA. (AB. 546, wird seither laufend geführt) dient diesem Zweck. 60) Auch die in großem Ausmaß in schon bestehenden Behelfen vorgenom- menen Nachträge und Ergänzungen entsprechend den Veränderungen in den Beständen und die Anlegung von Konkordanzen bei Neufaszikulierungen (z. B. AB. 48 a) wären hier einzubeziehen. 61) Vgl. Anm. 51. <f2) Enthält auch Verzeichnisse über Abhandlungen und Testamente bzw. Heiratsbriefe des Landmarschallamtes, des Reichshofrates und der Reichskanzlei. 22*

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