Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 3. (1950) – Leo Santifaller Festschrift
BENNA, Anna Hedwig: Herzog Albrecht V. von Österreich und die Wahl des Leonhard Layminger zum Bischof von Passau
Herzog Albrecht V. und die Wahl des Leonhard Layminger 47 dikt1), nahm aber diese Verfügung einige Monate später aus taktischen Gründen wieder zurück 2), da er doch noch auf eine Verständigung mit Herzog Albrecht und eine gütliche Austragung dieses Konfliktes hoffte. Herzog Albrecht war über seinen Schwiegervater, den König Sigmund verstimmt, da dieser Bischof Leonhard einen Geleitsbrief ausstellte, der 3) es ihm ermöglichte durch die österreichischen Länder an das königliche Hoflager nach Ungarn zu ziehen. Der Herzog griff im Herbst 1425 nach einem in den Fehden üblichen Mittel, er ließ die Weinausfuhren exempter und nichtexempter Klöster mit Arrest belegen und gab sie nur gegen schriftliches Gelöbnis frei. In diesem Gelöbnis war offenbar eine Ungehorsamserklärung gegen Bischof Leonhard enthalten, da dieser seinem Klerus die Leistung derartiger Verpflichtungen untersagte 4). Herzog Albrecht mobilisierte den österreichischen Klerus gegen den Diözesanbischof. Die Universität kam der herzoglichen Aufforderung Abgeordnete zu einem Tag nach Krems zu schicken prompt nach 5). Der Papst versuchte die Umgebung Herzog Albrechts zu gewinnen, er wandte sich an den Grafen Johann von Schaumberg, einen der Räte Albrechts 6) und beauftragte den Propst Johann Stalberg von St. Severin in Erfurt und den Erzbischof Marinus Tocco von Recanati mit Herzog Albrecht persönlich zu verhandeln 7). Der Erzbischof von Recanati überbrachte der Universität Mahnschreiben 1) Birk-Lichnovsky, V, n. 2295. 2) Mon Boica, 31/2, S. 201—202, n. LXXXXIX; Birk-Lichnovsky, V, n. 2322. 3) Reg. Imp. XI, n. 6377. 4) Mon Boica, 31/2, S. 203, n. C; Birk-Lichnovsky, V, n. 2354. 5) Liber secundus actorum facultatis artium, föl. 72“': Item 13 die may congregata fuit universitas per iurarnentum in loco solito ad deliberandum super articulis infrascriptis. Primus ad audiendum quandam litteram universitati de recenti transmissam per serenissmum principem dominum nostrum dominum Albertam etc et expediendum contenta in eadem. Et in eadem littera dominus dux universitatem petivit, quod suos mitteret deputatos in Chrems civitatem, qui cum aliis ibidem venturis cogitaret de modo obviandi cuidam monitorio affixo super ex parte Leonardi de Layming, qui se pretendebat episcopus. Qua audita universitas habita sua deliberacione consueta dedit deputatos ad eundem ibidem et erant ex parte tocius universitatis deputati magister Petrus de Pirichenwart sacre theologie professor dominus Johannes Seid decretorum doctor et magister Johannes de Muldorff et Urbanus de Mellico arcium et baccalaurei in theologia. — Kink, a. a. O., S. 46. 6) Kink, a. a. O., S. 47. 7) Kink, a. a. O., S. 46: Pink, a. a. O., S. 180, n. 20, gegen Fink ist dieses Stück mit 1425 zu datieren.