Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 3. (1950) – Leo Santifaller Festschrift

KRAUSE, Wilhelm: Kosmas der Aetoler und seine Prophezeiungen

Kosmas der Atoler und seine Prophezeiungen 417 und zeigte auf den Kleriker. Samuel preßte die Finger zur Faust zusammen, als ob er jemanden schlagen wollte. „Hört“, sagte er, „die Menschen können nicht untereinander eins werden ? Weil die Mächtigen der Erde nicht der Welt die Gerechtigkeit bringen wollen ? Kann nicht der eine zum Wohl des anderen etwas nachgeben, weil alle ihre Zuflucht zum Krieg nehmen?“ K.: Die Hoffnungen auf eine friedliche Beseitigung der Differenzen unter den Völkern werden auf 1 Prozent begrenzt. Wir heute Lebenden sehen, daß es überhaupt keine Hoffnungen gibt. Sagt der Heilige etwa unsere Zeit voraus ? Ich, der Schreiber dieser Zeilen, erinnere mich sehr wohl an die Worte eines Mönches, der auf dem Heiligen Berge Askese trieb und im Jahre 1913 für einige Tage in das Dorf kam. Über die Prophezeiungen des Heiligen Kosmas sagte er: „In der Einsamkeit, in der ich lebe, war ein alter, hoch angesehener und tief gelehrter Mönch. Dieser sagte, daß die Prophezeiungen über die tausendschiffige Flotte und die letzten Ereignisse des allgemeinen Krieges sich 1936 ereignen werden.“ Keineswegs hoffte ich, daß ich noch 1936 am Leben sein werde und schrieb also diese Worte in die Handschrift, welche ich für die Prophezeiungen des hl. Kosmas hatte. 40. „Wenn drei Mächte sich einig sein werden, werdet ihr nichts erleiden.“ Ü.: Welche drei Mächte werden es wohl sein, die sich einig sein sollen über den Frieden für die ganze Erde ? Alle fühlten Haß gegen diese drei großen Mächte, welche sich gegen das Wohl stellen und sich nicht einigen können und dadurch Ursache für viele Katastrophen sein werden. 41. „Viel Unglück wird geschehen aus der Furcht der Frauen, daß sie zur Unrechten Zeit nieder kommen.“ 42. „Eine solche Armut wird eintreten, daß die Menschen sich von Gras ernähren.“ Nach einigem Schweigen fuhr er fort: 43. „Die Reichen werden arm werden und die Armen werden sterben.“ Ü.: Der Heilige hörte zu sprechen auf, es entstand ein tiefes Schweigen, Es waren dort sehr viele Menschen zusammen, eine große Menge Volkes. Und nach all diesem hörte man nicht einmal mehr sie atmen. Sie suchten nach einem Ausweg aus diesen Weissagungen, aber sie fanden keinen. Die Reichen werden arm werden, aber sie werden leben, sie werden die gefahrvolle Zeit durchmachen, aber nach­her werden sie wieder beginnen, sich zu bereichern. Für die unglück­lichen Armen aber wird es keine Rettung geben, sie werden sterben. 14

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