Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 3. (1950) – Leo Santifaller Festschrift
RICHTER-SANTIFALLER, Bertha: Regesten zur Geschichte der Herren von Lafay
Regesten zur Geschichte der Herren von Lafay 23 Nikiein verübten Todschlags, und sie thaten des Ausspruch: der erwähnte Wölfel der Metzner soll innerhalb der nächsten zwei Jahre in eigener Person eine Romfahrt thun entweder reitend oder gehend, und wenn er zur Hinfahrt bereit ist, soll er am Abende vor der Abreise über des Erschlagenen Grabe eine Todtenvigilie singen sowie am darauffolgenden Morgen durch 6 Priester Messen lesen lassen und dabei vier Kerzen, zusammen im Werte von zwei Gulden, über dessen Grab brennen lassen und dann die Fahrt gen Rom antreten. Nach seiner Rückkehr aus Rom soll er ebenfalls an des Erschlagenen Grabstätte wieder durch drei Priester ein Amt und zwei Messen halten und erwähnte vier Kerzen ob dem Grabe brennen lassen. Ferner sprachen sie: innerhalb eines Monats nach seiner Rückkehr sollen die erwähnten Brüder des Ermordeten den Wölfel gebieten aus dem Gebiete der Herrschaft von Tirol zu reiten und er soll nicht mehr zurückkehren dürfen, als bis sie ihn die Rückkehr erlauben; jedoch falls sie mit demselben in dieser Hinsicht zu strenge verfahren würden, soll es in der Macht der oberwähnten Sprecher stehen und zwar des mehreren Theils, wenn nicht alle zu haben wären, ihm die Erlaubnis zur Rückkehr zu gestatten (Vintlerische Urkunden-Sammlung im Archiv für Gesch. und Alterthumskd. Tirols, V. Jg., 1869, S. 319). 17. 1380, Okt. 16. — Hänsle von Lauay, dritter Zeuge (Innsbruck, Landesregierungsarchiv, Schatzarchiv, 4443). 18. 1380, Nov. 21. — Paul der Rötl (siehe Reg. n. 15) verzichtet namens seiner Wirtin auf alle Güter und Urbare, welche seine Schwäger Hanslein, Gabriel und Lienhart von Lavay an Ekhart von Vilanders verkauften. Orig. Perg. (Trostburg, Archiv), Siegel fehlt; (Arch. Bér., IV, S. 401, Reg. n. 144). 19. 1380, Nov. 26. — Paul der Rötel von Prawneg genehmigt namens seiner Wirtin den Verkauf des Baurechtes von Sal durch Henslein von Lavay an Ekhart von Vilanders. Orig. Perg. (Trostburg, Archiv), Siegel fehlt (Arch. Bér., IV, S. 401, Reg. n. 146). 20. 1380, Nov. 29. — Paul der Rötel (siehe Reg. n. 15, 17, 18) verkauft die freiledigen Äcker und die Wiese Ipsalt (Repfalt ?) seiner Hausfrau um 9% Mark an Ekhart von Vilanders. Orig. Perg. (Trostburg, Archiv), Siegel fehlt (Arch. Bér., IV, S. 401, Reg. n. 147). 21. Zwischen 1394 und 1397 erscheint Hans als Inhaber von Hauensteinischen Lehengütem, die allerdings bereits Ekkehard von Villanders verliehen hat. Im betreffenden Verzeichnis heißt es: Item Hans von Lauay hat ze Lehen ain achker, gelegen zu Castelrutt in Vilatz, des ain dritail jauch ist, vnd ain garten, gelegen auch ze Chastelrut, da Friedreich der Mesner auf sitzt (Noggler A., Der Wolkenstein-Hauensteinische Erbschaftsstreit, Anhang, Schatzarchiv 4624, Ferd. Ztschr., 26, 1882, S. 166 f.). 22. 1398, Feb. 5. — Hans von Lavay und Gabriel sein Bruder bekennen, daß sie mit Willen von Gebrieles Wirtin Vrsse dem Hans von Greyffenberch 22 Kreuzer jährlichen eigenen Gelt aus dem Hofe Stanerayr um 20 Pfund Perner verkauft haben. Siegler: Hans und Gabriel von Lavay. Orig. Perg. (Kastelrut, Kirchenarchiv), 2 Siegel an Perg. Str. (Arch. Bér., I, Reg. n. 327; Kast. Reg. n. 10; Nachtrag zu den Regesten des Kastelruter Pfarrarchives in Der Schiern, 8, 1927, Reg. n. 10).