Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 3. (1950) – Leo Santifaller Festschrift

RICHTER-SANTIFALLER, Bertha: Regesten zur Geschichte der Herren von Lafay

Regesten zur Geschichte der Herren von Lafay 17 viel Besitz in und um Kastelrut gehabt zu haben, denn seine vier Söhne und seine Tochter verkaufen Güte, Höfe, die Baurecht zu Sal1), ein Gärtchen und zwei Nußbäume in Tisens in den Jahren nach seinem Tode. Hans (I) wird um das Jahr 1377 von Konrad Stuck 2) und Erasmus Raesner 3) ermordet. Hans (II), der Älteste der Söhne ist mit Margret, der Tochter des Georg Frass auf Völs 4) und der Margret Geltinger5), vermählt. Auch Hans (II) verkauft Gilte, Urbare und Güter und einen Weingarten an seinen Vetter Peter Lengensteiner. Er wird 1398 Richter zu Völs. Auch seine Brüder verkaufen Eigengüter, seine Schwester Petlina, die Frau eines Marburger Bürgers, Paul Róttl, genehmigt die Verkäufe ihrer Brüder. Niklas, der Jüngste der Brüder, wird nach 1391 von Wölfel Metzner ermordet. *) Sal, Sali wahrscheinlich das Planerhaus im Dorf Kastelrut, an dem heute die Aufschrift Saal-Hof zu lesen ist. Die Sal und die Baurecht zu Sal waren im Besitz der Herren von Lafay; 1378 Nov. 30 verkauft Hans II aus seinem Bau- recht zu Sal, das U. L. Frau zu Augsburg zinsbar war, Gilte; 1380Nov. 26 genehmigt Paul Rottel im Namen seiner Frau den Verkauf des Baurechtes von Sal; 1477 Dez. 8 ist „Michel von Lavay in der Sali zu Casteiruth gesessen“; 1495 Jän. 21 heißt es: „Michel von Laffay zu K. in der Sali“; 1534 Feb. 26 Lienhart von Lavay zu K. im Dorf in der Sali seßhaft. Demnach kann man annehmen, daß ein Zweig der Herren von Lavay in der Sal gewohnt hat. 2) Die Stuck waren ein Brunecker Bürger-, bzw. Rittergeschlecht; nach Mairhofer (Pustertaler alte Adelsgeschlechter 1863, 84) wäre die Familie durch Bischof Bruno von Kirchberg (1250—1288), dem Gründer der Stadt Bruneck, aus Schwaben nach Tirol gebracht worden. Über die Stuck vgl. Santifaller Leo: Fonti Inedite per la Storia della chiesa di Bressanone in: Archivio per 1’Alto Adige Vol. XVII, 1922, S. 113. 3) Räsner, Rasen, Resner waren Ministerialen des Hochstiftes Brixen im Pustertal. Vgl. Egger I, 265. Fajkmajer K„ Die Ministerialen des Hochstiftes Brixen Ferd. Ztsch. LH, 1908, S. 95 ff. — Das Stammschloß Rasen (Alt-Rasen, Nieder-Rasen) liegt am Ausgang des Antholzertales, wo dieses bei Olang ins Puster­tal mündet. J) Frass ist heute noch ein Hof im Völser Ried (Tarn. n. 796). Die Frass waren ein bedeutendes Geschlecht, nicht ritterlichen sondern bürgerlichen Standes. 1394 Juli 31 Joanne de Frazz de Velse (Ferd. Ztsch. 26, 1882, S. 158). 5) Die Geltinger sind ein bedeutendes Bauerngeschlecht, das in Kastelrut ansäßig war. 1273 März 16—1298 Feb. 20 Gebhard der alte Geltinger (A. T. I, 610, 681); 1275—c. 1285 Konrad gen. Geltinger (A. T. I, 623 c); 1290 Mai 3- 1320 Ludwig Geltinger (A. T„ 656. N. U. 452); 1298 Feb. 20 —1315 März 23 Gebhard der Geltinger (Arch. B. II, 20; A. T. I, 681 A); 1317 Valentin (N. U. 441); 1368 Juni 9—1377 Aug. 10 Johann der G. Burggraf und Richter auf Salem (Arch. B. II, 2473, 3335); 1397 Paul (N. U. 659); 1394 Juli 31 Perehtold G. de Vels (Ferd. Ztsch., 26, 1882, 158).

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