Fekete Ludwig: Türkische schriften aus dem Archive des Palatins Nikolaus Esterházy (Budapest, 1932)
Verzeichnis der im Archiv des Palatins Nikolaus Esterházy aufbewahrten türkischen Urkunden und Schriften
Ofen, 13. Aug. 1641 — 6. Dzemäzi-ül-ewel 1051. Müsä, Ofner Bejlerbej, an Nikolaus Esterházy. Der Botschafter des Kaisers sei aus Konstantinopel, in Begleitung Mehmeds, des Derkjäh-müteferrikas, der den Brief des Pädisähs mitbringe, am 3. laufenden Monats 1 hier eingetroffen und ohne Verzögerung entlassen worden. Eben während seiner Anwesenheit hätten 60—70 Reiter den Kädi von Szolnok auf seiner Reise nach Ofen, zwei Mll weit von Ofen, angegriffen, den mit ihm reisenden Atli-basi verschleppt, 15 Reiter zum Teil getötet, zum Teil gefangengenommen. 2 Die zu ihrer Verfolgung ausrückenden Gäzis von Ofen hätten aus diesem Anlass einige Arme misshandelt. Da die christlichen Geistlichen auf ihren Reisen von den Türken nicht angegriffen würden, möge auch der Palatin dafür sorgen, dass solche Vorfälle vermieden werden. 3 70. Ofen, 25. Aug. 1641 — 18. Dzemäzi-til-ewel 1051. Müsä, Ofner Bejlerbej, an Nikolaus Esterházy. Text S. 126, Übers. S. 341. • • 71. Ofen, 4. Sept. 1641 —28. Dzemäzi-til-ewel 1051. Müsä, Ofner Bejlerbej, an Nikolaus Esterházy. Am folgenden Tage nach Abfertigung seines letzten Briefes, einem Donnerstag, habe eine Truppe unter Führung eines Agas den Kapudzi-basi, den Kädi von Hatvan, die beide aus Konstantinopel eingetroffen waren, und einige Reisende, von Pest nach Hatvan begleitet. Hiebei seien sie bei Dejirmen deresi 4 von einer Truppe mit zwei 1 = 10. Aug. 1641. 8 Vgl. S. 345 f. 8 Siegel, wie S. 102, Anm. 2. 4 Über Dejirmen deresi schreibt Evliä Celebi (SejShatnäme, nach der ung. Übersetzung Emerich Kardcson'sx Evlia Cselebi magyarországi utazásai, Budapest, Ausg. der Ung. Akad. der Wiss., Bd. II, S. 107): „...Von hier ab (nämlich von Cinkota) gegen Osten, über die Dörfer Taróai (= Tárcsa), Köröstös (= Keresztes), öapä (= Csaba), Pieóel (= Pécel) kamen wir im Passe Dejirmen deresi an. Dies ist ein enger, sumpfiger, verfluchter Ort, wo die Ungläubigen Fallen stellen und die Rechtgläubigen gefangennehmen.'* — Ung. Malomvölgy „Mühlental", südöstlich von Pécel (s. die militärische Spezial-Karte der österr.-ung. Monarchie).