Fekete Ludwig: Türkische schriften aus dem Archive des Palatins Nikolaus Esterházy (Budapest, 1932)

Urkunden und Schriften (in Übersetzung)

Ungarn, Unserem erlauchten Freunde und lieben Nachbarn, dem Nikolaus Esterhäzy — möge sein Ende glücklich werden! — wird, nebst freundschaftswürdigen, segenbringenden, und der Liebenswür­digkeit entsprechenden, fröhlichen Grüssen folgendes mitgeteilt: Beide freundschaftliche Briefe von Euch, Unserem Freunde, sind eingetroffen. Den ersten schickte der Hauptmann von Novlgräd, Unser Freund, dem Bej von Väc und Wir erhielten ihn, als Wir, Euer Freund, auf die Festung Väc kamen, aus der Hand des Bejs; ein (ande­rer) Brief von Euch kam ebenfalls durch die Hand des unlängst an Euch, Unseren Freund, geschickten Ibrahim Caus* an. Wir Hessen sie übersetzen, lasen sie und verstanden und nahmen den Inhalt beider Briefe Punkt für Punkt zur Kenntnis.—In den an Uns gerichteten Briefen teilet Ihr mit, dass Ihr Unsere guten Absichten in bezug auf Befesti­gung des Friedens vernommen und Euch darüber gefreut habet; infol­gedessen — schreibt Ihr — werde es nötig, die bisherigen Friedensver­stösse, welcher Ursache immer, mit Euch, Unserem Freunde, einmütig zu untersuchen. — Mein Freund! Seitdem Wir seitens Seiner Majestät, unseres glücklichen, erhabenen und grossmächtigsten Pädisähs — der unendlich erhabene Allah möge seine Siege gross machen! —Kurver­waltung dieser Vüäjets hieher gekommen sind, sehen Wir immer wie­der die Ursache, warum der Friede verletzt worden ist. Fortwährend kommen verschiedene Kläger von allen Seiten. Da sie sich sehr darüber beklagen, dass die Räuber auf Eurer Seite, so wie wenn Kriegszeiten wären, in Unser Viläjet Einfälle machen, Unsere auf gerechtem Wege wandelnden Leute lebendig wegführen und sie nur gegen unerträgliches Lösegeld frei lassen, möchten Wir wünschen, dass sich die Räuber zu Unserer Zeit auf beiden Seiten der Freveltaten enthielten. Seit Unserer Ankunft in dieser Gegend haben Wir niemand eingesperrt, wen immer man von Euren Räubern vor Uns hiehergebracht hat, und haben für ihn kein Lösegeld ausgesetzt; und nicht nur jene x , sondern auch jeden von uns, der sich gegen den Frieden vergangen hat, haben Wir ohne Gnade und Aufschub bestraft und haben niemals zu einem friedenswidrigen Vorgehen Unsere BewüHgung gegeben. Trotzdem ist es, wie auch Ihr, Unser erlauchter Freund, schreibet, schwer, die Hand der Räuber fest­zuhalten, obwohl zwischen den beiden Parteien Friede herrscht. Dafür wäre es nötig, dass die Verwalter keine Bewilligung (zu Übergriffen) er­teilten. Kurz und gut, wenn Eure Hauptleute von den herumstreifenden Räubern nicht ihren Anteil erhielten, dann würden die Räuber, so der 1 D. i. die Räuber. (Bestraft hat er sie also doch!)

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