Domanovszky Sándor: József nádor iratai III. 1807-1809. (Budapest, 1935)
1807 okt.-dec.
eine längere Dauer des Landtags den Contribuenten trift, noch die dadurch verzögerte Justitz-Pflege hinlänglicher] Grund zu seyn, um S[eine] M[ajestät] zu vermögen, die Aufnahme aller dieser Elaborate auf einem und dem näml[ichen] Landtage nicht zu bewilligen. Erstem nicht, weil bey gehöriger Aufnahme der Deputations-Werke, vorzüglich] bey zweckmässigerer Regulirung des Contributions- und Commissariatischen-Faches, bey Treffung wesentlicherer Verbesserungen in dem urbario der bleibende Nutzen der hieraus für den Contribuenten erwüchse, bey weiten die aus der längeren Dauer des Landtags ihnen obliegende zeitliche Last, zu deren Minderung allenfalls auch Verfügungen getroffen werden könnten, überträfe. Letztern nicht, weil die wesentlichen] Verbesserungen, welche in der Justitzpflege nach denen Deputational-Anträgen erfolgen würden, den veranlaßten Aufenthalt reichlich ersetzen, dem Eigenthume mehr Sicherheit geben würden. Gantz eine andere Frage ist es, ob man hoffen könne, daß die mehrerwähnten Deputational-Elaborate auf dem gegenwärtigen Landtage, welcher schon 7 Monathe dauert, mit der gehörigen Gründlichkeit aufgenommen und nach reifer Ueberlegung angemessen beendiget werden könnten. Wenn man den bisherigen langsamen Gang der LandtagsGeschäfte, die vielen Hemmungen, welchen selber ausgesetzt war, in Erwägung ziehet, wenn man betrachtet, wie wenig die Stände unter sich selbst, so wie auch beede Tafeln in dem Gesichtspunkte, von welchem sie in Verhandlung der Geschäfte ausgehen, in ihren Meynungen einig sind, wie sehr diese Spannung und ein schädlicher Partey-Geist sich unter ihnen verbreitet ; so könnte man dazu verleitet werden, ohne weiters zu behaupten, daß es auf dem gegenwärtigen Landtage nicht zu hoffen sey, die mehrerwähnte Deputational-Ausarbeitungen mit wahrhaften Nutzen zu verhandeln. Allein nichts ist trüglicher als die Stimmung einer größeren Menge von Menschen, nichts veränderlicher ; und auf die genaue Kenntniß der Denkungsart und Stimmung der ständischen Mitglieder gestützt, kann man nicht ohne Grund zunehmen, daß bey den dringenden Wünschen, den die Mehrheit der Stände äussert, die Deputations-Werke noch auf diesem Landtage aufzunehmen, sie im Falle der Bewilligung ihrer Bitte sich bemühen würden, der Erwartung S[einer] M[ajestät] und des Landes dadurch zu entsprechen, daß sie obige Gegenstände reiflich überlegten und gehörig verhandelten ; wäre auf diesem Fall vielleicht auch nicht unmöglich der Stimmung und Meynung derselben eine angemessenere Richtung zu geben. So sehr also noch gegenwärtig der Anschein dawider ist, so scheinet es doch möglich zu seyn, auf diesem