Domanovszky Sándor: József nádor iratai II. 1805-1807. (Budapest, 1929)
1805
LEVELEI A CSÁSZÁRNAK 55 genaueste Befolgung Euer Majestät Befehle, als durch meinen Diensteifer, so weit es meine Kräfte und Fähigkeiten gestatteten, Ihre Zufriedenheit und gnädiges Zutrauen erlangt zu haben, wie mir es Euer Majestät zu wiederholten mahlen gnädigst zu versichern geruheten. In dieser gantzen Zeit wäre ich so glückl[ich], nie in dem Fall zu seyn, die Befolgung Euer Majestät Befehle von mir ablehnen zu müssen, Hochdieselbe können sich dahero vorstellen, wie schwer es mir fallen muß, mich gegenwärtig in •dieser unangenehmen Nothwendigkeit zu befinden, allein meine TJeberzeugung und Pflieht foderten mich so dringend dazu auf, daß ich mich selber nicht entziehen konnte; ich nehme mir dahero zur Vermeidung alier Publicitaet die Freyheit, Euer Majestät meine allerunterthäingste Vorstellung mittelst gegenwärtigen Schreibens zu Füssen zu legen. Es handelt sich um den mir von Euer Majestät widerholt gegebenen Befehl Ihnen jene Männer nahmhaft zu machen, welchen ich zu gehöriger Vorbereitung des Landtags, die allerhöchsten Gesinnungen mitzutheilen gedächte. Als ich diesen Aultrag zuerst durch die, auf meinen Vortrag vom 13-ten Juny v[origen] Jahres erflossene allerhöchste Entschliessung erhielt, 1 glaubte ich um so mehr durch Uebergehung desselben mir eine für mich und für Euer Majestät unangenehme Erklärung ersparen zu müssen, als Hochdieselbe sich am Ende äusserten, Sie verhessen Sich in Betreff des guten Erfolgs des nächsten Landtags auf meinen Diensteifer. Da nun abar Euer Majestät in der, auf meinen letztan Vortrag vom 4-ten Märfcz 1 [aufenden] Jahres geschöpften Entschliessung Ihren Befehl erneuern, so wage ich es in aller Unt jrthänigkeit Euer Majestät jene Gründe vorzutragen, welche mich vermögen, Sie zu bitten, die Benennung jener Personen, welchen ich die allerhöchsten Gesinnungen bekannt zu machen gedachte, im officiosen Weeg nicht fodern zu wollen, da ich diesem Befehle ohne dem Ansehen meiner Würde zu vergeben und mich zu compromittiren nicht wohl Folge leisten kann. Ich brauche vor allem nicht zu wiederholen, wie schwer eine genaue Verwaltung meines Amtes zur vollkommenen Zufriedenheit Euer Majestät und des Landes bey einem Landtage, ist das Bey spiel des letztern, wo ich durch übertriebenen Diensteifer und Hitze, vielleicht aber auch durch Eigenliebe und zu grossem Vertrauen auf meinen Einfluß bey denen Ständen geleitet, Euer Majestät zu manchem anrieth, wodurch ich leicht um Dero Zutrauen und um jenes der Stände hätte kommen können, meine damalige Laage -durch 6 Wochen haben Euer Majestät sattsam überzeugen können, wie sehr ich wünschen muß, all jene Mittel zu ergreifen, wodurch der Landtag gehörig vorbereitet und alle Collision zwischen denen •Ständen und dem König beseitigt werde, welche meine Anits1 V. & Iratok I. 220. sz.