Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)
1803.
selben entspringenden Nachteil darzustellen sollte, die volle freie Macht behalten, entweder durch Zölle, oder in Ansehung des Besitzstandes von Fiume selbst, die angemessene Hülfe bringenzu können. Was den ersteren Grund, nämlich die Beruhigung der deutschen Erblande betritt, so muß ich bemerken, daß von allen denselben nur Crain über die Vereinigung von Fiume mit Hungarn Besorgnisse geäußert, deren Ungrund ich aber weiter oben erörtert zu haben glaube. Was übrigens die von der innerösterreichischen Bancaladministration, von der Hofkanzlei geäußerte Anstände betriff, so scheinen mir selbe mehr aus dem zum Schaden des allerhöchsten Dienstes nur zu sehr angenommenen Satz zu entspringen, daß alles was Hungarn nützlich ist, denen deutschen Erblanden entgehe, als inneren wirklichen Grund zu haben. Allein bei Verhandlung eines Gegenstandes, wo es sich um die Entscheidung der Frage handelt, was dem Wohl des Staates zuträglicher ist, können solche einzelne Besorgniße meinen geringen Erachten nach nicht in Anspruch kommen, und kann die zwischen denen deutschen und hungarischen Provinzen zum Schaden des allgemeinen Wohls bestehende Spannung um so weniger auf die gegenwärtige Entscheidung einen Einfluß haben, als sonst jede zum Nutzen des Königreichs Hungarn angetragene Maasregel, in so weit sie die Eifersucht der deutschen Lande erregte, unterbleiben müste. Was den 2 teo Grund, nämlich den aus der Vereinigung von Fiume mit Hungarn für die deutschen Erbländer entstehen könnenden Nachteil und die zur Verhütung desselben notwendige Vorbehaltung der freien Macht sowohl in Rücksicht der Zölle, als selbst, des Besitzstandes von Fiume Veränderungen treffen zu können; so habe ich in dem Verlaufe dieser meiner untertänigsten Vorstellung durch Tatsachen und Gründe dargetan, wie wenig ein Nachteil aus der Einverleibung von Fiume mit Hungarn für die deutschen Erblande sowohl bishero entstanden, als für die Zukunft zu befürchten ist; allein es sei mir von Euerer Majestät gegonnen, mich hier etwas tiefer in die Sache einzulassen. Die natürliche Laage, die Beschaffenheit des Bodens, das verschiedene Clima, selbst die Größe des Landes und die Mannigfaltigkeit seiner Producten weißt Hungarn seine Bestimmung unter den producirenden Ländern an. Die große Ausdehnung des einer Cultur fähigen Bodens und die darauf unverhältnißmäßig verteilte Volkszahl wird es noch lange in diesem Stande erhalten; ohngeachtet der wenigen Cultur erzeugt der Boden reichlich die ihm anvertrauten Producte und lohnt so die Mühe seines Bearbeiters, welcher dadurch hinlänglich beschäftiget außer Stande ist sich mit anderen Gegenständen abzugeben; nur unbeträchtlich sind jene Teile des Landes, wo die Inwohner sich auf Fabriquen und Manufakturen verlegen, und selbe beschränken sieh aber auch auf die Erzeugnisse der Artikeln von erster Notwendigkeit.