Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)

1795.

herrén ihre Diener, mit denen sie nicht zufrieden sind, entlassen, gleichwie aber von Jahrhunderten her Menschenliebe, Großmut, Milde und Gerechtigkeit die angebeteten Attribute der österreichischen] Thronbeherrscher waren, die den Unterschied zwischen Staats- und Privatdienern gar wohl einsahen und nicht verkannten, daß der Privatdiener immer und oft sehr leicht wieder einen anderen, wo nicht noch besseren Privatherrn findet, der Staatsdiener hingegen nur 1. Souverain hat, von dem ihm die Auswanderung, folglich die Dienstwerbung in fremden Staaten gesetzlich verboten ist, und unter Umständen nach der "Wichtigkeit des aufgehabten Amtes nicht einmal gestattet werden könte, daß zwischen Privatherren und Dienern es gemeiniglich nur bei mündlichen Verabredungen bleibt, und wo nicht schriftliche Verträge, Bedingungen und wechselseitige Verbindlichkeiten ausgemacht werden, einer und der andere schon beim ersten Augenblick ihrer Bekantschaft wissen, daß sie sich nach Belieben und Wohlgefallen wieder trennen können, der Staatsdiener hingegen kraft des ihm bestellten schriftlichen Decrets und auf die darin vorkommenden Ausdrücke

: zu seiner vergnüglichen Nachricht und tröstlichen Versicherung, auf ein lebenslängliches Brod für sich und seine Familie, so lange er nämlich seinen Pflichten genugtut, sichere Rechnung macht; so war es unter Österreich] Zepter immer so beobachtet, daß man die Entlassung vom Amte ohne Pension, al» eine landesfürstliche Ungnad und erwiesene, wohlverdiente Strafe ansah, um so mehr, als wenn ein Beamter aus anderen Ursachen, z. B. weil in der Staatsregie eine Aenderung vorgieng, — oder, weil sich in der Wahl des angestellten oder beförderten Beamten geirret worden und er alters, oder andere zufällige Ursachen wegen das nicht leistet, was man sich von ihm erwartete, in Jubilations- oder Rükstand gesetzt wird, er sich bisher immer einer Pension oder Gnadengehalts zu erfreuen hatte." Koncedálta, hogy a megvádoltak rossz emberek lehetnek, de a kivégzettek bemondásai alapján őket kihallgatatlanul nyugdíj nélkül elbocsátani olyan megalázás lenne, amely csak bizonyított bűn esetében alkalmazható. Vizsgálatot javasolt tehát, mert ha felségsértők és az ifjúság megrontói, ezt könnyen rájuk lehet bizonyítani s akkor a büntetést meg is érdemlik. Zinzendoif a mellékelt bizonyító anyag beható kritikájával foglalt állást a jogügyi igazgató véleménye ellen: „So unangenehm das genaue Durchlesen von lauter unerwiesenen Delationen ist, so würden doch E. M. nach allerh. dero gerechten und menschenfreundlichen Gesinnungsart mit Rechte die schlechteste Meinung von einem Staatsbeamten hegen müssen, der, wenn es darauf ankömmt, 9 Menschen unglücklich zu machen und die ungarische studirende Jugend auf einmal einer Menge Lehrer in allen Gattungen der Wissenschaften zu berauben sich irgend eine Mühe reuen lassen, oder aber Bedenken tragen wollte, die Wahrheit ohne Scheu nach seiner Känntnis und Uiberzeugung vor den allerh. Tron zu bringen. Da sowohl der Judex Curiae, als auch der C[ausarum] R[egalium] Director, wie Seine K. H. der Eh. Locumtenens sehr wol bemerken, selbst eingestehen, daß es nicht allein an hinlänglichen Seioeisen mangle, sondern daß sogar die Beschuldigungen nicht gründlich erörtert sind; so ist höchstnotwendig die den Bericht des C[ausarum] R[egalium] D[irectors] Joh. v. Németh vom 8. Aug. beigebogenen 19. und mehr Beilagen einzeln durchzugehen, wenn man sich über diese Beschuldigungen äussern soll. Wenn ad 1. bekanntermaßen Martinovics ein Bösewicht war

; so muß dem, den er eines schlechten moralischen Karakters beschuldigt, gerade das Gegenteil praeaumirt werden. Daß der Cfausarum] R[egalium] Dir[ectorJ Pag. 2. den Professor der Metaphisik, Anton Krail darum, weil er der Kantischen Philosophie folge, einen Atheisten und natürlichen Feind der wahren Religion schilt, daß muß man der Unwissenheit des Causarum R [egalium] D [irectora] Nemeth, der außer seinem Tripartito gar nichts zu wissen scheint, zu Gute halten. Kein Philosoph hat jemals mehr die Lehren der geoifenbarten