Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)

1795.

Religion durch Vermutgründe zu bestätigen gesucht, nach Christi Moral so vortrefflich gelert, als Kant. Er und seine Schriften können daher nimmermehr Atheisten bilden. In der weitläufigen Abhandlung des Gr. v. Rottenhan über das Studienwesen Pr. 2147, welche E. M., mit dem allerh. Wolgefallen zu belohnen geruheten, trägt der Hofkanzler ausdrücklich darauf an, die Kantische Philosophie lehren zu lassen. Als im J[ahr] 1713 unter wailand Kaisers Karl VI. Regierung der Philosoph Leibnitz nach Wien kam, ward derselbe an dem Hofe dieses Monarchen ungemein geschätzt und mit der Würde eines Reichshofrats beehrt. Uiber achtzig Jahre später wird Philosoph Kant in Ungarn verkezert : Soweit haben es mithin die — von dem Gr. Rottenhan in erwähnten Prius öfters angeführten Obscuratoren schon gebracht, daß anstat Vorschritte zu machen, vielmehr die Unwissen­heit der verflossenen Jahrhunderte zurückgeführt werden soll. Wegen Uibersetzung des Marseillerlieds ist Krail mit dem Szent Mariay nicht konfrontirt worden. Ein wichtiger Vorwurf für den C[ausarum] R[egalium] Dir[ector], der izt nach der Hinrichtung jenes Mannes, einen Dritten wegen seines eigenen (des C[ausarum] R[egalium] Dir[ector]) Versehens unglücklich machen will. Das nämliche gilt ad 2., von der Aussage des Alexander Szolartsik vom 30. Dez. 1794. Hofrat Borus 1 Brief vom 29. Oktob. 1785 sagt gar nichts. Damal gab es doch gewiß keine Jakobiner, und wer erlaubt dem C[ausarum] R[egalium] Dir[ector] aus Machovez : Verhovacz, den Namen des Bischofs von Agram, zu machen ? a Eine solche Boßheit sollte man von einem Manne, der ein öffentliches Richteramt bekleidet und andere Atheis­ten schilt, nicht erwarten. Wer Unschuldige, seinen eigenen Geständniße nach, ohne Beweis unglücklich machen will, der bezeugt öffentlich, daß er blinden Leidenschaften ergeben, an keinen Gott, an keinen Richter der Lebenden und Toten glaube, widrigenfalls würde er vor einer solchen Ungerechtigkeit zurückbeben. Die zwei Delingischen Briefe N™ 4. beweisen nichts gegen diesen Mann ; sie betreffen die gegen ihn angezettelte Verfolgung. Was er unterm 4. Nov. 1794 von wailand Sr. k. H. dem Eh. Palatinus meldet, hat seine Richtigkeit, und ich habe dasselbe von wailand Sr. k. H. selbst gehört. Daß Ist[enczy] gegen ihn gestimmt war, zeigen die Priora. Was E[ger] von ihm gedacht, ist mir unbekannt. Was aber mich Z[inzendorf] anbe­trift, so habe ich meine Meinung über diesen Gegenstand nicht zwar ihm Deling, sondern in den prioribus meiner Pflicht nach ganz freimütig gesagt, und niemals gefunden, daß Deling ein Schurke sei. N r0 5. Bind Zeitungen ; N n 6. kann wohl unmöglich dem Schreiber des Briefes, Pászthory im geringsten übel gedeutet werden. Wenn ad N ro 7. Keöfejö unterm 10. Julius 1790 dem Professor Krail mit Wehmut schreibt, daß man alles, was Josephinisch war, bei der Generalkongregazion des Pressburger Kornitats zu vernichten trachte ; daß die Akademie aber mit Recht nur dem Könige selbst untergeordnet sein wolle: wenn Georg Belnai unterm 10. Sept. 1790 dem nämlichen meldet : gewisse von Krail aufgesetzte Reflexionen hätten verhindert, daß in den Entwurf des k. Diploms nicht nachteilige Artikel gesetzt worden ; so muß man sehr boßhaft sein, um aus dergleichen viel­mehr lobwürdigem Passus Gift zu saugen und dem Keöfejö desswegen zu verläumden. Was ad N ro 8. den Prof. Koppi anbelangt, so ist von seinem Schriftenverbrennen gar nichts gegen ihn erwisen, und was Martinovics N ro 9. von der Uibersetzung meldet, gibt er selbst nur für eine höchst ungewisse Mutmassung an. N ro 10. den Prof. Barits betref heißt es : De combustione quorumpiam scriptorum ne verbo quidem cum eodem locutus sum. Id tarnen certe ipsi (Szolartsik) constare, quod Prof. Barits respectu 1 Boross József a helytartótanács előadó-tanácsosa. 1 Verhovácz Miksa zágrábi püspök ellen a Martinovics-porból kifolyólag vizsgálatot is folytattak. V. ö. Fraknói: Martinovics és társainak összeesküvése.

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