Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)
1801.
bey Oapo dTstria, Verteneggio, 1 Montona 2 und Dignan 3 ausgenommen, gar nicht cultivirt und in einem Zustand von Wildheit, wie ich mir es nicht vorgestellt hätte. Besonders ist der untere Theil von Parenzo bis Pola, welcher von den sogenannten Morlakken bewohnt wird, in diesem Fall denn nicht nur, daß dieses Volk aus blosser Faulheit die Cultur des Bodens vernachlässiget, sondern es ergiebt sich auch dem Strassenraub und denen Mordthaten, welche das Land unsicher machen. Istrien ist, so viel ich gesehen habe, nicht nur wegen seinen Häfen, sondern auch wegen dem guten Boden, der aller Cultur fähig wäre, für Euer Majestät von der größten Wichtigkeit. Pola besonders und dessen Gegend verdienet vorzügl. eine Rücksicht, denn nicht nur das der Hafen daselbst der beste und sicherste in gantz Istrien ist, sondern das Clima ist so gemäßiget, daß alle Producten der wärmern Länder theils wild wachsen, theils mit einigem Fleisse hervorgebracht werden könnten. Ich habe daselbst Lorbeerbäume, Pistazen, Myrten, Buchsbäume wild wachsen gesehen und der Boden tragt alles 10 ja 15 fach. Es ist nur zu bedauern, daß mau dieses Alles aus Mangel der Bevölkerung und der Industrie gar nicht benutzen kann. Meine Pflicht fodert es Euer Majestät die Bemerkung zu machen, daß wenn sie nicht bald für die Aufnahme der Bevölkerung in Istrien sorgen, dieses Land immer mehr abnehmen und zuletzt zu Grunde gehen wird. Eben so nothwendig ist es, daß eine stabile öffentl, Verwaltung daselbst niedergesetzt werde, da nicht nur der jetzige provisorische Praesident v. Roth 4 zu Leitung der Geschäfte kaum klekken kann, sondern auch der incultivirte Adel und das rohe Landvolk, welches die jetzt bestehende Regierungsform immer für provisorisch ansiehet, dadurch zu dem Irrwahn verleitet wird, zu glauben, daß Euer Majestät Besitze von Istrien nicht gesichert ist. Dieses hat bereits zu mehreren in Istrien ausgebrochenen Unruhen Anlaß gegeben und verdient also eine baldige Abhülfe. Von hier aus werde ich nun durch die Carlstaedter Gräntze über Agram auf Ofen reisen, wo ich schwer!, vor Ende dieses Monaths ankommen werde. Hier habe ich bereits das Spital besucht, wo jene Kranke untergebracht sind, welche von der in der Gegend von Buccari herrschenden ansteckenden venerischen Krankheit behaftet sind, es ist in der besten Ordnung und man kann mit Grunde hoffen, daß diese Krankheit bald getilget seyn wird. In so lange sie aber bestehet, so verdient sie gewiß Euer Majestät väteri. Fürsorge. Da die Anzahl der Kranken bereits bis 2000 angewachsen ist und dieselbe fürcbterl. bis auf zukünftige Generationen wirket. Da ich vernommen habe, daß 1 Verteneglio Cittanuovától északkeletre. 2 Capodistriától keletre a félsziget belsejében. 3 Polától északra a félsziget belsejében. * Róth Ferenc a trieszti kormányzóság tanácsosa, az ügyek vezetésével ideiglenesen megbízva.