Pálffy Géza: A haditérképészet kezdetei a Habsburg Monarchiában (Budapest, 2011)
Térképek és váralaprajzok
3. EIN „FAMILIENUNTERNEHMEN”: DIE KARTOGRAPHISCHE TÄTIGKEIT DER ANGIELINIS der Ortschaftsnamen große Schwierigkeiten bereiteten. Daher wurde dem Band ursprünglich ein selbständiges Verzeichnis mit den Namen der wichtigeren Burgen in verschiedenen Sprachen hinzugefügt,210 welches aber leider nicht erhalten blieb. Die Entstehung der Wiener Atlanten können wir also in Kenntnis dieser Informationen genauer zwischen August 1572 und Dezember 1574 legen, welches Datum (auch) unseren Behauptungen über die Datierung der einzelnen Grenzkarten entspricht, vor allem im Zusammenhang mit der Darstellung der im Sommer 1575 gefallenen, hier aber noch in christlichen Händen gezeichneten Burgen Fonyód, Divény und Blauenstein (ung. Kékkő). Die Zusammenstellung des Karlsruher und der Dresdner Atlanten, d. h. die Einkopierung und die Redaktion der Festungsgrundrisse, bzw. der darin befindlichen Grenzkarten datieren wir auch auf denselben Zeitpunkt, also zwischen dem Sommer 1572 und dem Ende 1574, oder vielleicht etwas später, auf 1573-1575, aber auf jeden Fall vor August 1577.211 Letzteres Datum scheint aus dem Grund sicher zu sein, denn sowohl im Karlsruher Kodex als auch in den Dresdner Atlanten die signifikante Mitarbeit des zu dieser Zeit von der Bühne für immer abtretenden Nicolo Angielini festzustellen ist. Der Karlsruher Band enthält nämlich auch zwei eigenhändig signierte „Kunststücke” von Nicolo: das erste ist die oben dargestellte Oberungarnkarte, und das zweite ist ein Teil eines Bauplanes einer lieferbaren Pontonbrücke, den der sich auch für die Brücken interessierende italienischer Meister212 eigenhändig unterschrieb („nicholo angielino Architetto ”).213 Zudem verfasste hier Nicolo eigenhändig einen längeren Kommentar zu einem Wasserversorgungsplan einer Burg, obwohl er diesen nicht 210 „Die Namen der Fleckhen sein Zum tail in mererlaij Sprach beschriben worden, darumb das der Maler der SPrach vnerfaren, Wieuil aber in ijedem Volckh gehalten wiert, ist in hiebeijligendem bericht verczaichnet.” Die Beilage fehlte bereits auch 1840, vgl. Chmel, 1840. 606. 211 Diese Meinung wurde auch von der neuen Untersuchung der Wasserzeichen der Atlanten bestätigt: Kljajic-Lapaine, 2006. 52. 212 Darauf weist ein Brückenplan 1570 hin, der auch mit dem jetzt erwähnten im Zusammenhang stehen kann: „Idem Nicolao Angelin bittumb ain gnaden gelt. Bschaydt: Der supplicanndt wirdet umb solches bei der Khayserlichen Majestät etc. selbst anhalten muessen, den der Fürstlichen Durchlaucht umb das modell derpruggen nichts bewist, dem khriegsrath auch nichts, so ist im die zerungzu seiner raiß in Hungern vorhin gar beczalt worden.” ÖStA Wien, KA HKR Prot. Exp. Bd. 151. fol. 76r. nach 28. Juni 1570. 213 „Questi duiponti sono per poter passarfumi largi con fantaria et et chavalaria et sono chomodi da poter portar con charri. Quali pontti vano dopy acio, siuno pieni di vento, p[er] poter sustenir ogni grande peso; espremetati son p[er] me nicholo angielino Architetto. ” Krompotic, 1997.199. und 227.: Abb. 184. 70