Pálffy Géza: A haditérképészet kezdetei a Habsburg Monarchiában (Budapest, 2011)
Térképek és váralaprajzok
G. DIE ZUSAMMENSTELLUNG DER WIENER, KARLSRUHER UND DRESDNER ATLANTEN Ungarns erwähnt wird, können wir annehmen, dass er - zum Teil nach den früheren Mappen seines Vaters (Natale) und Onkels (Nicolo), oder vielleicht auch nach den Karten anderer Kartographen - die Mappen der Verteidigungszonen gegen die Osmanen meistens weiterentwickelte, bzw. ihnen eine repräsentativere Form gab. Vor allem tat er es darum, damit die ganze kroatisch-slawonische und ungarische Grenzverteidigung der Habsburgermonarchie des Hauses Österreich, genauer ihre Einheiten, die sog, Grenzoberhauptmannschaften (Grenzgeneralate)208 in Karten dem Herrscher, dem Hofkriegsrat oder auch anderen Zentralverwaltungsbehörden zum täglichen Gebrauch in einem einzigen Band besser zur Verfügung stehen - wie es uns die Einleitung des schöneren Wiener Atlas (Cod. 8609) sagt: „Damit aber die Greniczen Zwischen dem Künigreich Vnngern vnnd dem Erbfeindt besser erkhanndt werden müge, vnnd Zu teglichen gebrauch bequember, So ist die Vnngerisch MaPPa in fünf tail in disem buech gethailt worden.” Die Zusammenstellung des noch von Natale Angielini redigierten Originalbandes erntete einen großen Erfolg. Darauf verweist, dass eine - nach den bisherigen Kenntnissen - vollständige bzw. eine fragmentarische Atlaskopie in Wien, zwei Kopien in Dresden und eine in Karlsruhe erhalten blieben.209 Das repräsentativere Wiener Exemplar wurde - wie wir es schon öfter andeuteten - im Dezember 1574 von Paolo zusammengestellt. Unter dem in diesem Monat dem Hofkriegsrat übergebenen „schönen khunst stuck” (vgl. die Quelle 3a-b) verstehen wir diesen, wirklich sehr imposanten Band oder eine ähnlich repräsentative Variante dessen, auch wenn wir unsere Behauptung wahrscheinlich nie konkret beweisen werden können. (Falls diese Vermutung doch nicht richtig wäre, muss der Atlas — wegen der Erwähnung von Paolo als adumbrator, bzw. der Bezeichnung der im Sommer 1575 gefallenen Burgen als noch unter christlicher Herrschaft - noch vor August 1575 entstanden sein.) Bei der Entstehung der Originale der im Wiener Band (Cod. 8609) befindlichen, bereits überarbeiteten Grenzkarten können wir also die geschickte Hand von Paolo sehen, der den Beruf des im Spätfrühling 1574 verstorbenen Natale beispielhaft fortsetzte, und seine Tätigkeit auf dessen, bzw. auf die Mappe seines Onkels basierte. Seine Arbeit wurde - wie man es aus der Einleitung des schöneren Wiener Atlas auch erfahren kann - von einem angeblich ähnlicherweise italienischen oder deutschen (höfischen oder städtischer) Maler unterstützt, dem die ungarischen, slawischen und deutschen Aufschriften 208 Vgl. Pálffy, 2000b. insbes. 39-49. 209 S. die in Anm. 1-2 ausführlich zitierten Quellen und Literatur. 69