Pálffy Géza: A haditérképészet kezdetei a Habsburg Monarchiában (Budapest, 2011)
Térképek és váralaprajzok
C. KARTOGRAPHISCHE ARBEITEN IN OBERUNGARN wir auch darum vermuten, weil wir auch im Spätsommer 1566, namentlich zur Zeit der Entstehung seines Festungsgrundrisses Raab nichts davon wissen, dass Nicolo im kaiserlich-königlichen Dienst gestanden hätte, dies bewiesen wir aber über seinen zur jener Zeit schon viel bekannteren Bruder eindeutig. Aber auch das können wir nicht ausschließen, dass die Oberungarnkarte ursprünglich auch die Arbeit von Natale aus dem Jahre 1565 ist, die er gleichzeitig mit der erwähnten Darstellung der Kriegsereignisse um Szatmär zeichnete, die Karte könnte jedoch auch die gemeinsame Arbeit der beiden Angielinis sein. In diesem Fall zeichnete, kopierte (oder enteignete) Nicolo selbst nur die im Karlsruher Atlas befindliche, dorthin später eingetragene und signierte Variante. Die verloren gegangene Originalkarte Oberungarns aus dem Jahre 1565 folgt nach unserer Vermutung die von Nicolo signierte Variante im Karlsruher Kodex besser. Die Oberungarnmappe des Wiener Atlas zeichnete aber sicher nicht Nicolo, sondern wahrscheinlich Paolo, denn der Erstere hätte im entgegengesetzten Fall dann auch dort signiert. Daneben ist die Wiener Variante repräsentativer, seine eckig gewordene Kartusche ist viel imposanter, bzw. sie wurde - ähnlich der Kartusche der Mappe der Kroatischen und Slawonischen Grenzen in diesem Kodex- sicher im Interesse der einheitlichen Atlasdarstellung mit einem Globus ergänzt, den zwei Puttos halten. Der geschmückten Kartusche wurden aber Klausenburg (ung. Kolozsvár), Wardein und andere Siedlungen „geopfert”, die auf dem Karlsruher Exemplar an den entsprechenden Stellen gut zu sehen sind. Da die Wiener Variante ein wenig kleiner ist, hatte daran z. B. nördlich von Eperies (ung. Eperjes) die königliche Feistadt Bartfeld (ung. Bártfa) keinen Platz mehr. Wo es aber an den Kartenranden noch Platz gab, ist z. B. in der linken Ecke die türkische Festung Waitzen (ung. Vác) zu sehen, oder im Norden findet man die Festung Zipserhaus (ung. Szepesvár) und die Stadt Leutschau (ung. Lőcse), die Ausführung auf dem Wiener Exemplar ist also noch sorgfältiger. Die den türkischen Vormarsch darstellende Bemalung, d. h. die Grenzlinie zwischen der lila und der grünen Farbe- entsprechend den auf 1566 stabilisierten Kriegsverhältnissen der Region - veränderte sich nicht, sie kommt sowohl auf der Karlsruher als auch auf der Wiener Variante gleich vor. In Kenntnis dieser Informationen zeichnete also Natale Angielini während des Feldzuges des Lazarus Freiherr von Schwendi im Sommer 1565, aufgrund persönlicher Ortskenntnisse eine Darstellung der Kriegsereignisse zwischen den kaiserlich-königlichen und siebenbürgisch-türkischen Truppen um Szatmár, bzw. Natale oder Nicolo Angielini das Original der oberungarischen Grenzkarte, doch 45