Pálffy Géza: A haditérképészet kezdetei a Habsburg Monarchiában (Budapest, 2011)
Térképek és váralaprajzok
schungen im Einklang steht: die neuen Basteien der fünfeckigen Festung wurden — nach den Plänen im Jahre 1564 von Cesare Baldigara - von 1565 bis Anfang 1570, vor allem unter der Führung von Giulio Baldigara aufgebaut.128 Auf der nach unserer Meinung vor Ende 1574 gezeichneten Kopie im Wiener Kodex aber, obwohl sie zweifellos die Ereignisse im Spätfrühjahr 1565 darstellt, kommt Szatmár schon mit seinem schließlich ab Ende der 1560er Jahre wirklich ausgebauten, fünfeckige Basteien besitzenden Grundriss vor. Das ist nicht anders vorzustellen, als dass der Zusammensteller des Wiener Atlas, vielleicht Paolo Angielini oder einer seiner Baumeisterkollegen, auf dem Grundriss der Festung Szatmár - die während dessen dort stattgefundenen Umbauarbeiten gut kennend, oder wenigstens den im Atlas drei Folien vorher, bzw. zwei Folien nachher liegenden Szatmár-Grundrissen [Taf. XVIII-XIX.] folgend129 130 - im Gegensatz zum Original von Natale Angielini gewisse Korrekturen einführte. Es ist aber natürlich auch nicht auszuschließen, dass die Burggrundrissdarstellung am Kupferstich von Natale unpräzis ist, obwohl z. B. die Zeichnung des Flusses Szamos und seiner Inseln um Szatmár sehr sorgfältig ist. Zukünftige Forschungsarbeiten werden dies vielleicht einmal klären. Einen ähnlichen, besonderen Weg lief auch die allein im Karlsruher Festungsplanatlas signierte Oberungarnkarte [XI.] von Nicolo Angielini („Superior Vngaria- Nicolo Angielini”)}2,0 Auf der im Wiener Kodex gezeichneten Oberungarnmappe [X.] steht nämlich nicht sein Name, der Titel heißt bloß „SVPERIOR VNGARIA", und diese Variante ist ein wenig kleiner, als die Karlsruher.131 Das Originalexemplar der Karte des ganzen oberungarischen Landesteiles konnte Nicolo Angielini vermutlich im Jahre 1565 zeichnen, als er wahrscheinlich an der Seite seines Bruders, am erfolgreichen Feldzug des Lazarus von Schwendi teilnahm. Dies können 3. ein „Familienunternehmen”: die kartographische Tätigkeit der angielinis 128 Domokos, 2000. 82-84., 91-92.: Nr. I. und Abb. 13-15.; Szöcs, 2006. 85-85., bzw. aus der älteren Literatur vgl. noch Fodor, 1956. 3-4. Nr. 64-67. 129 ÖNB Wien, Handschriftensammlung Cod. 8609. föl. 74r., Publizierung: Balogh, 1974. 61.: Nr. 55., vgl. noch Domokos, 1997b. 199.: Nr. 16. und Farbaky, 2005. 143., bzw. ÖNB Wien, Handschriftensammlung Cod. 8609. fol. 80r. und Kljajic-Lapaine, 2007.189. Diese Szatmár- Grundrisse wurden also bestimmt nicht von Nicolo Angielini, sondern vermutlich von Cesare Baldigara oder einem anderen italienischen Baumeister gefertigt, und nur - wie wir noch sehen werden - die Kopie in die Karlsruher und Dresdner Atlanten, vielleicht die Vermessungs- und Zeichnungstätigkeit neben Cesare Baldigara ist mit Nicolo Angielini verbunden. 130 BGLA Karlsruhe, Gebundene Karten und Pläne Hfk. Bd. XV. fol. 3. Ausmaß: 82,5 x 55 cm. Editionen: Brichzin, 1992. Innerer Umschlag, Nr. 3.; Krompotic, 1997. 202.: Nr. 128. und Kisari Balla, 2000. 526-527.: Nr. 267-268. 131 ÖNB Wien, Handschriftensammlung Cod. 8609. fol. 6. Ausmaß: 72,5 x 53 cm (bisher unveröffentlicht). 44