Pálffy Géza: A haditérképészet kezdetei a Habsburg Monarchiában (Budapest, 2011)
Térképek és váralaprajzok
3- EIN „FAMILIENUNTERNEHMEN’’: DIE KARTOGRAPHISCHE TÄTIGKEIT DER ANGIELINIS der Nähe liegende Burg Erdőd (Buchstabe C), und später gelang es dem siebenbürgischen Heer auch Neustadt zu besetzen, obgleich die Burg im Oktober von den kaiserlich-königlichen Soldaten wieder zurückgenommen wurde (Buchstabe D). Im Fall von Erdőd war dies nicht viel Wert, denn die siebenbürgischen und die türkischen Truppen machten nämlich die Burg nach blutigem Abschlachten der Besatzung mit dem Erdboden gleich. Zu einer größeren Schlacht zwischen dem im Feldlager zu Kisar am Ufer vom Szamos stationierten kaiserlich-königlichen (Buchstabe G) und der gegen sie aufziehenden siebenbürgischen Armee (Buchstabe F) kam es aber nicht, vor allem wegen den gerade beendeten Habsburgisch-osma- nischen Friedensverhandlungen in Konstantinopel, in den Scharmützeln starben jedoch bis Ende Oktober beiderseits viele Leute. (Die Kriegsereignisse brachten Stephan Báthory, der im März die Urkunde des Übereinkommens zu Szatmár zur Ratifizierung nach Wien mitnahm, von Juni an eine langwierige Gefangenschaft.) Natale Angielini fertigte also für Kaiser Maximilian II. eine spezielle Militärkarte des ostungarischen Gebietes, d. h. der Landesteile jenseits der Theiß, die auch die vom Mai bis Oktober 1565 vorgefallenen Kriegsereignisse bei den zurückgenommenen Festungen darstellte. Neben seinem berühmten Kupferstich wird es durch einen in Florenz neu gefundenen Brief vom Ende Juli 1565 aus Szatmár auch schön bewiesen. Aus dem Inhalt dieser wichtigen Quelle wissen wir, dass auch Francesco de Medici von der Militärkarte ein Exemplar bekommen hat.123 Die Einleitung der deutschsprachigen Kartenlegende verrät uns obendrein, dass der italienische Burgbaumeister selbst von dem Herrscher, in Wirklichkeit natürlich vom Hofkriegsrat auf den Kriegsschauplatz beordnet wurde, „damit Ir M[ajestä]t sölher [zurückgenommenen] Örter wissen hette”.124 (Selbstverständlich hätte man Angielini nicht nach Oberungarn geschickt, wären seine ernsten Erfahrungen im Bereich der Kartographie in Wien nicht bestens bekannt gewesen, welche Tatsache auch seine Verfasserschaft der kroatisch-slawonischen Grenzkarte beweist.) Die ursprünglich handgezeichnete, dann später vielleicht ausgemalte Darstellung des Landesteiles jenseits der Theiß und der erfolgreichen Kriegsereignisse gefiel dem Kaiser so sehr, dass er dem italienischen Meister bald auch die Erlaubnis erteilte, 123 ASF Carte Strozziane, Prima Serie 276. föl. 130r-131r. Hadrianus Candidus an Francesco de Medici, 26. Juli 1566, Szatmár. Zu einer Kopie in Gyulafehérvár (heute Alba Julia in Rumänien) vgl. Kovachich, 1797. 32.: Nr. 27. und Kulcsár, 2003. 106. 124 „Ich Natal de Angelini, högstgedachter Khay[serlicher]M[ajestä]t etc. Paumaister, wie jch aufflrer M[ajestä]t Beuelich hinab jn das hör, damit Ir M[ajestä]t sölher Örter wissen hette, geschickht worden, alles vleißiggemacht vnd beschriben...” OSzK Budapest, App. M. 131.; Szathmáry, 1993. 3. 42