Pálffy Géza: A haditérképészet kezdetei a Habsburg Monarchiában (Budapest, 2011)
Térképek és váralaprajzok
2. DIE FAMILIE ANGIELINI AUF DEM UNGARISCH-KROATISCHEN KRIEGSSCHAUPLATZ Im Spätfrühling 1565 hielt sich Baumeister Natale Angielini schon in Oberun- garn auf, namentlich im Lager des neuen Feldgenerals zu Kaschau (1565-1568), Lazarus Freiherr von Schwendi, was sein erwähnter, berühmter Kupferstich [Taf. XII.] über die Kämpfe um Szatmär beweist.31 Obwohl wir leider nicht genau wissen, wie lange er im Umkreis des europaweit bekannten deutschen Feldherrn und Militärtheoretikers32 blieb (aber bis Ende Juli 1565 sicher),33 nahmen seine Aufträge — vielleicht dank dem mit der Unterstützung des Kaisers erschienenen, noch zu erwähnenden Kupferstich - bald zu. Aber im Dezember 1565 befand er sich sicher nicht mehr in Ostungarn, er wurde dann von seinem ehemaligen Landesherrn, Erzherzog Karl nach Friaul geschickt, und bekam von ihm 32 Gulden Reisegeld.34 Ende März 1566 war er aber schon wieder in der Wiener Residenzstadt.35 In den folgenden Jahren nahm Natale Angielini - ähnlich seinen Baumeisterkollegen von niedrigerem Rang - in zahlreichen Kommissionen in Ungarn teil, worauf seine seit 1566 oft ausgestellten Pässe, bzw. seine ständigen Bitten um die ausstehenden Reisegelder und die Lieferungskosten hinweisen. Mehrmals besuchte er das im Frühling 1568 in Kammerverwaltung genommene und zu einer modernen Festung umgebaute Kanischa (1569,1570,1571), die Raaber Grenze (1570), die Grenzoberhauptmannschaft Oberungarn (1565, 1572), bzw. auch die Bergstädterische Grenze (1572, 1573, 1574).36 Entsprechend der Praxis, die der Hofkriegsrat bei den Grenzfestungsbauten verwendete, ging er aber bei den Burg- und Grenzbesichtigungen nicht allein vor (dies stand nur den berühmtesten Baumeistern, z. B. Ottavio Baldigara oder Pietro Ferabosco in Ausnahmefällen zu), sondern tat es zusammen mit anderen italienischen Burgbaumeistern, die im Dienste der Habs31 Szathmáry, 1993. 2-3. 32 Zur Tätigkeit von Schwendi in Ungarn: Kelenik, 1994. 13-17.; Kelenik, 1995b. 33-39. und zusammenfassend Pálffy, 2003a. 101-120., vgl. noch neuerdings Kelenik, 2005. 969-977., bzw. zum Leben und zur politischen Tätigkeit von Schwendi (mit weiterer reichen Literatur): Nicklas, 1995. 33 ASF Carte Strozziane, Prima Serie 276. fol. 130-131. 26. Juli 1565., Szatmär. 34 „Natali de Angelinis” ohne Amt: ÖStA Wien, HHStA IÖK Reg Bd. la. fol. 222r. 3. Dezember 1565., Graz. 35 Seine Kosten für die Dienste in Friaul, namentlich 100 Rhein. Gulden ließ ihm Erzherzog Karl am 27. März 1566 bezahlen: „Natali de Angelinis paumaister ain hundert gulden, so er in unsern diensten in Friaul verzert": ÖStA Wien, HHStA IÖKReg Bd. 2a. fol. 84v. 27. März 1566., Wien; Voltelini, 1892. XL.: Nr. 8721. und Thieme-Becker, 1907. 505.; Podewils, 1992. 157.: Anm. 692. 36 S. ausführlicher die im Weiteren noch zu zitierenden Quellen. 18