Hajnal István: A Kossuth-emigráció Törökországban, I. kötet (Budapest, 1927)

IRATOK

Hülfe des jezt ohnmächtigen Österreichs, wenn dieses sich in tyrannischen Frieden, samt seinen Entnationalisirungsbestrebungen •consolidirt. Und darum behaupte ich, dass jedes ajournement des Con­flictes zwischen der Türkei und Rusland den Untergang der "Türkei herbeiziehen wird, wohingegen ein Krieg unter den jetzigen Verhältnissen den Untergang Ruslands nach sich ziehen wird. Noch eins erlaube ich mir zu bemerken. Der gegenwärtige Augenblick ist für die Türkei nicht nur der Sicherheit des Erfolges wegen, sondern auch der Resultate dieses Erfolges wegen am günstigsten. Siegt die hoche Pforte jezt. (und Ihr Sieg ist unter den •erörterten Verhältnissen unzweifelhaft,) so ist mit diesem Siege die Restauration Ungarns und Pohlens nothwendig verbunden. Und die Restauration dieser zwei Staaten ist zur Sicherheit der Zukunft der Türkei in Europa unumgänglich nothwendig. In der Zukunft aber, selbst wen die Türkei siegen sollte, (was wenigstens zweifelhaft ist) ist die Restauration Ungarns und Pohlens als Resultat ihres Sieges höchst ungewiss und dadurch die Zukunft der Türkei bleibt immer precär, immer neuen Phasen ausgesezt. Ja eins entginge Ihr in der Zukunft selbst für den Fall eines Sieges gantz gewiss: Die Souzerainität Über Ungarn. Diese wäre nur jezt möglich. Entlauft dieser Augenblick, wird sie für immer zur Unmöglichkeit. Die Lehrerin der Welt, die Geschichte, beweist, dass es herschende Ideen gibt, die zeitweise über die Geschichte der Welt entscheiden. So war einst das Christenthum, dan der Feudalismus, dan der Islam, dan die Kreuzzüge, später die Reformation, die Einführung der stehenden Heere, die Ideen der erwachten Natio­nalitäten und so weiter. Jezt steht die Idee des Panslavismus unter russischem Pro­tectorat da, als diejenige, die der Welt mit einer Umgestaltung -und vor allererst der Türkei mit Untergang droht. Ideen lassen sich nur mit Ideen bekämpfen und besiegen. Der Idee des Panslavismus kan nur die Idee des Foederalis­mus mit Erfolg entgegen gesezt werden. Jener Foederalismus, der mehrere kleinere Völkerschaften mit Garantirung ihrer _Nationali­- täten und staatlicher Eigenthümlichkeiten gegen fremde Ubermacht sichert und ebendadurch jedes einzelnen foederirten Mitglieds staat­lich nationelle Existenz garantirt. Diese Idee der Foederation wird und muss besonders in Deutschland, Italien und vorzüglich im Orient Europas siegen; Tvenn nicht dieser gantze Theil Europas in das panslavistische -Joch unter Ruslands Protectorat sich beugen soll. Hajnal István: Kossuth-emigráció. I. 40

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