Borsa I.: Die Lage des ungarischen Archivwesens nach 1945.
Gebäude und Bestände des Staatsarchivs litten infolge Kriegseinwirkungen sehr viel, und so verliefen die ersten 3-4 Jahre nach Kriegsende im Zeichen der Rekonstruktion. Bis zum Schlüsse der Periode des Dreijahresplanes der Volkswirtschaft, der den Wiederaufbau des Landes in den Mittelpunkt stellte /Ende 1949/ erfolgte die Rekonstruktion des Gebäudes im Allgemeinen, mit Ausnahme des abgerissenen End.es des Nordtraktes. Ein Teil 3er Bestände geriet infolge der wegen LuftSchutzmassnahmen und Einquartierung eines deutschen Lazaretts notwendig gewordenen Umlagerungen und infolge anderer Kriegsereignisse in Unordnung. Um diese zi heben, mussten Bestände von mehreren tausend laufenden Metern umgelagert und mehrere Kubikmeter gänzlich aufgelöste Fascikel geordnet werden. Diese Ordnungsarbeiten, in der auch äussere Arbeitskräfte /öffentliche Arbeit Leistende, Taglöhner/ teilnahmen, wurden - einige grössere Umsicht erfordernde Reponenda abgerechnet - 1948-49 abgeschlossen. Darüber hinaus wurden auch solche Ordnungsarbeiten . durch geführt, die nicht die Verwüstungen des Krieges notwendig machten, sondern die die Benützung schon früher übernommener Bestände /besonders Privntarchive/ ermöglichen sollten. Die Rekonstruktionsarbeiten ermöglichten, dass das Archiv im März 1946 für die Benutzer geöffnet und dass sehrittweise mehr und mehr Bestände für die Benützung freigegeben wurden. In den ersten Nachkriegsjähren bekam das Staatsarchiv fast keinenneuen Zuwachs an Archivalien, was nur zu Teil in den schlechten Unterbringun^möglichkeiten seinen Grund hat. Ers*" im Jahre 1948 kam es zu Aktenübernahmen grösseren Umfa^es /Teilbestände des Ministerpräsidium, des Innenministerium, Eszterhazj'-Archiv von Tata/ # Das Staatsarchiv nahm auch an den Vorbereitungsarbeiten de-'Pariser Friedensschlussberatungen Teil. Sein Stellvertrete, uer Leiter war auch - als Sachverständiger - in Pa~is 3 lesend. Der §.11. des Friedensschlusses beinhaltet auch ^rchivalische Verfügungen.