Mitteilungen des K. K. Archivrates 2. (Wien, 1916)
Dr. Hans Reutter: Südmährische Archive. 2. Das Pfarrarchiv Zlabings. 3. Stadtarchiv Pohrlitz. 4. Gemeindearchiv Urspitz
Siidmährisehe Archive 299 an den Altar Mariä Himmelfahrt der Marienkirche in Zlabings. Lat. Or. Perg., PfAZl. Siegel des Ausstellers an blaugelber Seidenschnur. 1506, Juli 25 (an St. Jakobstag des heiligen zwellfpoten), —. Paul Pfarrer von Sitzgras urkundet, daß er mit Niklas, Pfarrer von Drosendorf, Hans Grueber, Pfarrer von Fratting, und Niklas, Kaplan zu Drosendorf, einen Weingarten zu Ober-Nalb im Berg: der lange Weingarten, gekauft habe und ihn dem St. Klaraaltar der Pfarrkirche in Zlabings schenke. Der Hat und die Gemeinde von Zlabings sollen Lehensherren desselben sein. Siegler: der Aussteller, Niklas Krokwitzer von Otten, Wolfgang Hasi, Otto Ulrich von Zacherlas, Stanislaus Hansku von Za- hradegk. Deutsch, Or. Perg., alle Siegel fehlen. 1514, Dezember 28 (Tag der unschuldigen Kindlein, 1515), Zlabings. Bartholemäus, Benefiziat von Zlabings, schenkt mit Zustimmung seines Pfarrers Hans Grueber seinen Grundholden zu Tieberschlag einen Grund mit Wald beim Teiche Frankin gegen einen Jahreszins von 6 Weißgroschen an Michaeli und Erhöhung zweier Teiche. Or. Perg., bis 17. Jahrhundert PfAZl., seither verloren. Abschr. Pfarrprotokollbuch PfAZl. 1599, August 29, Prag. Zbinko Berka von Dauba, Erzbischof von Prag, empfiehlt Herrn Joachim Ulrich von Neuhaus für dessen Pfarr- lehen zu Schlabing (Zlabings) den Antonius Bademus als Pfarrer, da er Alumnus gewesen, von ihm selbst ordiniert sei, still und eingezogen lebe und einen guten Wandel habe. Lat. Or., früher PfAZl., im 17. Jahrhundert verloren, Abschr. Pfarrprotokollbuch PfAZl. 1622, November 16 (Mittwoch nach St. Martin), Teltsch. Eigenhändiger Brief des Grafen Wilhelm und der Gräfin Ottilie von Slawata- Neuhaus an die Bürgerschaft von Zlabings, sie mögen sich von ihrei Ketzerei bekehren und die Jesuiten, die als Missionäre kommen werden, gut aufnehmen. Böhm., Or., bis zirka 1856 PfAZl., seither verloren, Abschr. MLA., BS. Dies die älteren Pergament- und Papierurkunden. d’Elvert erwähnt aus dem 16. Jahrhundert außerdem eine Korrespondenz der katholischen und evangelischen Priester von Zlabings mit den Seelenhirten der Umgebung, die heute leider aus dem PfAZl. verloren ist. Der einzige Best dürfte eine Zuschrift des Pastors Felix Anthropius Choteborsky von Widern von 1612 (heute MLA., BS. 11.006) sein, ferner ein Gesuch des Pfarrers Pautzner von Litschau um Verleihung der Zlabingser Pfarrstelle von 1560 (MLA., BS. 11.174). Aus dem 17. Jahrhundert befinden sich einige minderwichtige Papierurkunden im MLA., BS. Im PfAZl. sind aus dem 17. und 18. Jahrhundert fast nur Stiftungsbriefe in größerer Menge vorhanden, ferner Verträge der Pfarrer mit den Gemeinden Zlabings und Pfaffenschlag etc.